Oswald kritisiert Favorit Bach mit harten Worten

publiziert: Montag, 9. Sep 2013 / 21:36 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Sep 2013 / 23:01 Uhr
Denis Oswald kritisierte seinen Gegenkandidaten Bach.
Denis Oswald kritisierte seinen Gegenkandidaten Bach.

Einen Tag vor der Wahl des neuen IOC-Präsidenten hat der Schweizer Kandidat Denis Oswald den deutschen Favoriten Thomas Bach wegen dessen Nähe zum einflussreichen Scheich Ahmad al-Sabah (Kuwait) mit harten Worten öffentlich kritisiert.

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Damit wurde die ohnehin angespannte Stimmung weiter angeheizt. Der Neuenburger Rechtsprofessor warf dem deutschen IOC-Vizepräsidenten in Buenos Aires unsaubere Amtsführung vor und kritisierte ihn zudem für seine Nähe zum einflussreichen Scheich Ahmad al-Sabah (Kuwait). Bach würde seine Position benutzen, um Geschäfte mit Firmen abzuschliessen, die er vertritt, sagte Oswald dem Westschweizer SRG-Radiosender RTS. Deutsche und internationale Nachrichtenagenturen verbreiteten diese brisante Aussagen weiter.

«Ich möchte einen unabhängigen Kandidaten, der nicht auf bestimmte Allianzen angewiesen ist und der seine Position für nichts anderes nutzt als zum Wohle des Sports», erklärte Oswald. Er sprach im Radiobeitrag zudem von «Druck, der durch Instanzen aus der deutschen Politik aufgebaut» worden sei, der «nicht ignoriert» werden könne. Seine Kandidatur wolle er aber nicht zurückziehen. «Sicherlich nicht zugunsten von Thomas Bach. Es bestehen nicht dieselben Werte», sagte Oswald.

Verweis für Oswald unumgänglich

Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), nahm Bach gegen die Vorwürfe Oswalds in Schutz. Bach sei «komplett unabhängig in jeder Hinsicht. Er ist nicht abhängig von irgendwelchen Verbindungen.»

Al-Sabah, der Präsident der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC), hatte sich früher in einem ARD-Interview als Unterstützer von IOC-Vize Thomas Bach geoutet. Eine öffentliche Unterstützung eines Kandidaten ist aber laut Ethikregeln des IOC nicht gestattet. «Die Mitglieder müssen ihre Wahl treffen, und einige mögen die Verknüpfungen zwischen Bach und Kuwait nicht», sagte Oswald.

Gestattet ist es allerdings auch nicht, dass sich Kandidaten negativ über Mitbewerber äussern. Denis Oswald ist deshalb noch am gleichen Tag von der IOC-Ethikkommission an die Regeln erinnert worden, wie das IOC mitteilte. Eines der Mitglieder der Ethik-Kommission ist alt Bundesrat Samuel Schmid, der ebenfalls in Buenos Aires weilt. Falls Bach gewählt wird, dürfte es für Oswald auch schwierig werden, in irgend einer Kommission einen Posten zu finden.

Gegenwind im eigenen Land

Gegenwind vor der IOC-Präsidentenwahl hatte der deutsche Favorit Thomas Bach in letzter Zeit vor allem im eigenen Land erhalten: Als er sich unglücklich über den Dopingmissbrauch während seiner Aktivzeit äusserte, wegen einer Lappalie (1971 vorsätzlich nasse Hände beim Fechten!), und auch als die unverhohlene Unterstützung Bachs durch «den Scheich» publik wurde.

«Der Scheich», so wird er in olympischen Kreisen genannt, gilt als Königsmacher im IOC. Er und Bach hätten gemeinsame Visionen, sagte er. Bach leitet die deutsch-arabische Handelskammer. Ob sich die Ethik-Kommission des IOC bereits mit der theoretisch nicht erlaubten «Zusammenarbeit» auseinandersetzte, wollte niemand bestätigen. Am letzten Samstag kosteten die undurchsichtigen Machenschaften «des Scheichs» dem Olympia-2020-Kandidaten Madrid möglicherweise Stimmen.

(fest/Si)

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