Pfadi und Schaffhausen chancenlos -- gute Ausgangslage für Suhr

Im Challenge-Cup hat sich Suhr im Schweizer Duell gegen Wacker Thun eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel geschaffen. Die Suhrer verloren auswärts in einem rassigen Spiel knapp mit 30:31.

Pfadi lag bis zur 39. Minute noch gut im Rennen. Dann erzielte der spanische Tabellenführer innerhalb von elf Minuten neun Treffer-- den Winterthurern dagegen gelang im selben Zeitraum gegen die aggressive Deckung der Kastilier nur ein einziges Tor. «Unser Ziel war es, mit maximal sechs Toren Differenz zu verlieren», sagte Trainer Goran Perkovac, «die Niederlage fiel am Ende zu hoch aus.»

Nicht seinen besten Abend erwischte Rückraumspieler Thomas Gautschi. Der 46-fache Schweizer Internationale leistete sich bereits zu Beginn der Partie vier Fehlschüsse und wurde ab der 11. Minute nur noch sporadisch eingesetzt. Zudem litt Pfadi auf der rechten Aussenposition an einem Spielermanko. Da die beiden Linkshänder Patrick Dieffenbach und Samuel Lieberherr verletzt ausfielen, musste Rechtshänder Michel Stauber einspringen. Bei Ciudad boten der zweifache Welthandballer des Jahres, Talant Dujschebajew, und der 21-jährige Jungstar Iker Romero mit acht beziehungsweise neun Treffern eine Klasseleistung.

Schaffhausen war Sintelon in allen Belangen unterlegen. Insbesondere die 3-2-1-Deckung war gegen die quirligen Jugoslawen völlig überfordert, zumal der polnische Aufbauer Szymon Szczucki in der 23. Minute bereits die zweite Zweiminuten-Strafe kassierte ( bei der dritten wird man disqualifiziert) und daher nach der Pause in der Verteidigung nicht mehr eingesetzt wurde. Auch in der Offensive erreichte der angeschlagene Szczucki mit zwei Toren nicht sein gewohntes Rendement.

Dennoch lagen die Kadetten zu Beginn der zweiten Halbzeit nur mit vier Toren im Rückstand. Doch mit schlechten, überhasteten Abschlüssen brachte sich das Team von Trainer Peter Brupacher selber um ein besseres Resultat. Sintelon nützte jeden Fehler aus und war Mal für Mal mit Gegenstössen erfolgreich. Zudem konnte das Torhüter-Duo Kornmayer/Sermek seine internationale Unerfahrenheit nicht verbergen. Stammgoalie Christian Meisterhans fehlte wegen einer Schulterverletzung.

Für Suhr wäre in Thun noch mehr möglich gewesen. Doch nach zuletzt zwei klaren Erfolgen gegen Wacker in der Meisterschaft fühlten sich die Aargauer in einigen Phasen der Partie zu siegessicher und liessen die letzte Konsequenz vermissen. Die Berner Oberländer gaben nie auf und holten in der zweiten Hälfte einen Fünftore-Rückstand auf, nachdem sie in den ersten 30 Minuten ihrerseits mit bis zu vier Toren im Vorsprung gelegen hatten.

Bester Spieler auf dem Feld war Suhrs Aufbauer Philippe Schaaf. Der Franzose glänzte nicht nur mit acht Toren, sondern lancierte auch immer wieder Kreisläufer Iwan Ursic (sieben Treffer) mit herrlichen Zuspielen. Bei Wacker war in Abwesenheit des am Daumen verletzten Topskorers Martin Friedli Kreisläufer Martin Kohli mit zehn Treffern am erfolgreichsten. Suhr musste ohne den kranken Trainer Urs Mühlethaler antreten, der durch Assistent Martin Pauli ersetzt wurde.

Sintelon - Kadetten Schaffhausen 37:25 (16:10)

Tikvara. -- 1'500 Zuschauer. -- SR Katlanis/Savvides (Zyp).

Torfolge:
0:1, 2:1, 2:2, 6:2, 9:3, 10:4, 12:4, 12:7, 14:7, 15:9, 16:10; 16:12, 17:13, 19:14, 23:15, 25:16, 25:18, 29:19, 32:21, 36:22, 37:25.

Strafen:
7mal 2 Minuten gegen Sintelon, 6mal 2 Minuten gegen Schaffhausen.

Sintelon:
Saric/Damjanovic (1 Penalty); Andelkovic, Jelesic (5), Kojic (1/1), Mitrovic (1), Mrvaljevic (9), Nikolic (6), Ljuba Pavlovic (9/1), Radjenovic, Sudzum (6/1).

Kadetten Schaffhausen:
Kornmayer/Sermek (19.-30./ab 43.); Boll (1), Brandenberger, Adrian Brüngger (1), Severin Brüngger (5), Gasnakis (1), Häusler (1), Jenny (6/1), Ivan Pavlovic (3), Suter (5), Szczucki (2).

Bemerkungen:
Schaffhausen ohne Meisterhans, Hefti und Kotorman (alle verletzt). Verhältnis nicht verwerteter Penaltys 1:2.



Wacker Thun - Suhr 31:30 (15:16)

Lachenhalle. -- 720 Zuschauer. -- SR Julatovec/Puntaric (Sln).

Torfolge:
1:0, 2:1, 2:3, 7:3, 9:5, 11:7, 12:9, 13:10, 14:12, 15:15, 15:16; 16:19, 17:22, 20:24, 22:26, 27:27 (52.), 28:28, 30:28, 30:29, 31:30.

Strafen:
6mal 2 Minuten gegen Thun, 5mal 2 Minuten gegen Suhr.

Wacker Thun:
Lee; Cyril Dähler (1), Sandro Dähler (1), Kohli (10), Lemann (5), Sedioli (5), Stettler (1), Vonlanthen (3), Zbinden (5/4).

Suhr:
Boccarelli/Gugger (31.-52./2 Penaltys); Bichsel, Kostadinovich (4), Läber (3), Lima (5), Maurer, Reichlin (1), Schaaf (8/2), Tobler (2), Ursic (7).

Bemerkungen:
Wacker ohne Friedli, Suhr ohne Szczucki (beide verletzt) und Trainer Mühlethaler (krank). Gugger hält zwei Penaltys von Zbinden (20./13:9, 21./13:10). Lemann schiesst Penalty an die Latte (38./19:23).

(sk/sda)