Schweizer Modell für Wiederaufbau der Buddhas von Bamian

Der Wiederaufbau der vier Buddhas aus dem 2. Jahrundert ist technisch möglich, sagte Armin Grün von der ETH in Genf. Es sei nur noch eine Frage des politischen Entscheids. Die Finanzierung der Computer-Rekonstruktion des mit 53 Metern weltweit grössten Buddhas hatte sein Team an der ETH übernommen.

Grün schätzt die Kosten für den Wiederaufbau des Riesenbuddhas auf insgesamt 30 Millionen Dollar (40 Millionen Franken). Für die Wiederherstellung der drei kleineren Statuen sind weitere Gelder nötig.

Die Bevölkerung befürworte einen Wiederaufbau der Buddhas in der Felswand unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen, sagte Grün. Die Touristen könnten einen Ersatz für den Drogenanbau in dieser armen Region sein.

Im vergangenen August hatte Grün dem afghanischen Vizepräsidenten Karim Khalil - ebenfalls ein Befürworter des Wiederaufbaus - ein Miniaturmodell des Riesenbuddha (1:200) überreicht. In Zürich wird derzeit ein anderes, 5,3 Meter hohes, Modell aus Plastik für das Museum in Kabul hergestellt.

Mehrere Experten blockieren aber einen Wiederaufbau. So möchte beispielsweise der UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura die Felswand als Mahnmal für die Gewaltherrschaft der Taliban so belassen wie sie jetzt ist.

Eine Gruppe von Koreanern will dem Riesenbuddha ein Gesicht geben. Nach Meinung anderer Spezialisten hatte er aber nie eines. Sein Gesicht war nur mit einer Holzmaske bedeckt, hinter welcher die Mönche ihre Gebete verrichteten.

Andere wollen nur einen der vier Buddhas wieder aufbauen. Und ein französischen Projekt will in Bamian ein Laser-Spektakel installieren.

(tr/sda)