Schweizer Schiesssportverband (SSV) wurde gegründet

Damit entsteht ab 1.1.2002 hinter dem Turn- und dem Fussballverband der mit über 200 000 Mitgliedern drittgrösste Sportverband in der nationalen Sportorganisation Swiss Olympic Association (SOA).

Die Vorzeichen standen von Anfang an wesentlich günstiger, als vor rund 20 Jahren, als der erste Versuch, einen Einheitsverband der Schützen entstehen zu lassen, gescheitert war. In rund zweieinhalb Jahren hat eine Arbeitsgruppe ein abstimmungsreifes Projekt ausgearbeitet. 525 Abgeordnete der drei fusionsbereiten Verbände (231 SSV, 138 SSSV und 156 SASB) stimmten oppositionslos den formellen Auflösungen ihrer bisherigen Institutionen zu und genehmigten in der Folge sowohl die neuen Statuten als auch die Zusammenschlussvereinbarung, als Grundlagen für den Schulterschluss, nahezu einstimmig.

Der Sportverband

Die neue Schützenorganisation ist deutlich in die Richtung Sportverband geformt. Im Organigramm der künftigen Verbandsstruktur wird der Bereich Leistungssport, der bisher von der Kommission für Leistungssport (KLS) betreut wurde, in einer eigenen Abteilung geführt. Durch eine professionellere Führungsstruktur sollen vor allem die Nachwuchsförderung und ein moderneres Ausbildungskonzeptes neue Prägungen erhalten, zumal das Sportschiessen in einem ersten Teilbereich (10m-Disziplinen) als Sportfach in die Organisation Jugend und Sport aufgenommen wurde. Letztlich will man mit der Realisierung eines nationalen Leistungssportzentrums zudem bessere Voraussetzungen für die verschiedenen Schützenkader schaffen.

Peter Schmid bleibt Präsident

Peter Schmid (Münchenbuchsee), 1998 an die Spitze des Schweizerischen Schützenverbandes gewählt, wird künftig auch den neuen Schweizer Schiessportverband präsidieren. Dem 60-jährigen Juristen und früheren Berner Regierungsrat stehen mit Heinz Bolli (Wädenswil) und Ruth Wipfli (Kloten) der bisherige Präsident und die Präsidentin des mitfusionierenden Sportschützenverbandes und des Arbeiterschü tzenbundes als neue Vizepräsidenten zur Seite. In die Fü hrungspositionen des neuen Verbandes wurden zudem als Abteilungsleiter gewählt: Ernst Hasler, Domat/Ems (Finanzchef), Fritz Schaffner, Füllinsdorf (Gewehr 300m), Gewehr 10/50m Jean Eggler, Prangins (Gewehr 10/50m), Hans Sameli, Bürglen (Pistole), Andreas Von Känel, Murten (Leistungsport), Othmar Casutt, Maienfeld (Kommunikation) und André Liaudat, Freiburg (Ausbildung). Ein zweiter Sitz der Arbeiterschützen bleibt vorderhand vakant.

Der fünfköpfigen Geschäftsprüfungskommission gehören an: Eddy Deuber, (Cortaillod), Stefan Kälin (Schwyz), Christian Risch (Schaffhausen), Werner Augsburger (Reinach) und Fritz Reimann (Bern).

Mitgliederbeiträge gaben zu Reden

Das einzige Geschäft über das es zu diskutieren gab, war die Beschlussfassung über die Jahresbeiträge, nachdem im neuen Verband zwei Mitgliederkategorien (Gelegenheitsschützen und sportlich stark engagierte Schützen) vorgesehen sind. Die SSV-Verbandsführung beantragte 3 Franken, die Zustimmung der Delegierten erhielt jedoch der von den Zürchern im Namen der Ostschweizer Kantonalverbände fomulierte Gegenvorschlag von nur 2 Franken. Begründet wurde das Gegenvotum vor allem mit der neuen Mitgliedererhebungsbasis (USS-Versicherte) und einem Budget, welches zu stark auf Annahmen und Schätzungen basiere. Überdies weise der Voranschlag einmalige Kosten in der Höhe von 200 000 Franken aus, welche nicht für die Betragsberechnung verwendet werden dürften, votierte der Zürcher Vertreter mit Erfolg. Für die sportlich stark engagierten Schützen wurde die Gebühr für die noch einzuführende Lizenz auf 7 Franken festgesetzt.

Nach einer öffentlichen Ausschreibung ist das neue Verbandsorgan «Schützenzeitung» (Zusammenlegung der bisherigen Schweizerischen Schützenzeitung und Sportschütze) den beiden Verlagen Gamma Druck AG in Altdorf (Redaktion, Satz, Druckvorstufe) und Dietschi AG in Olten (Druck und Vertrieb) vergeben worden.

(kil/sda)