US-Geheimdienst stöbert in ausländischen E-Mails

publiziert: Mittwoch, 5. Sep 2007 / 09:06 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 5. Sep 2007 / 17:55 Uhr

München/Washington - Der US-Kongress hat ein Gesetz verabschiedet, das die Befugnisse des US-Geheimdienstes NSA (National Security Agency) im Bereich der Überwachung von Telekommunikation deutlich erweitert.

Es wird eine Ausweitung der US-amerikanischen Wirtschaftsspionage erwartet.
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Konkret hat die NSA die Genehmigung erhalten, E-Mails und Telefonate von Ausländern ohne richterliche Anordnung abzuhören und auszuwerten. «Von dieser Regelung sind natürlich auch deutsche Privatpersonen und Unternehmen betroffen», meint Martin Hager, Geschäftsführer des Messaging-Spezialisten Retarus.

Verabschiedet wurde das Gesetz mit der Absicht, den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu unterstützen. De facto werde damit aber auch die Wirtschaftsspionage erleichtert, warnt Retarus. «Jede E-Mail, die zwischen Deutschland und den USA verschickt wird, fällt unter dieses Gesetz. Noch gravierender ist es, wenn man seinen Provider in den Staaten hat. In dem Fall hat die NSA Zugriff auf den gesamten Mailverkehr von Privatpersonen und auch auf E-Mails von Unternehmen. Nicht einmal der interne Mailverkehr einer Firma ist davor geschützt. Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftsspionage ist das sehr bedenklich», moniert Hager.

«Um die Gefahr der Wirtschaftsspionage zu minimieren, sollten Unternehmen einen Provider wählen, der sein Rechenzentrum in Deutschland oder einem Land mit strengen Datenschutzrichtlinien betreibt», sagt Peter Kopfmann, Sprecher von Retarus. «Das deutsche Datenschutzgesetz ist das strengste der Welt. Provider, die ihre Datenzentren hier betreiben, müssen das Gesetz einhalten und sicherstellen, dass die Daten entsprechend geschützt sind», so Kopfmann. Hackerangriffe gebe es natürlich auch bei Retarus. Die meisten Angriffe mit Spam-E-Mails kommen dabei laut Zahlen vom Januar 2007 aus den USA, dahinter folgten Polen und China. «Mittlerweile hat China Polen wahrscheinlich schon überholt und ist jetzt auf Platz zwei», meint Kopfmann.

Chinesischer Hacker-Angriff?

Erst vor kurzem ist bekannt geworden, dass Behörden der Bundesrepublik wie auch eine unbekannte Anzahl an Unternehmen Opfer von chinesischen Spionageangriffen geworden sind. Laut aktuellen Medienberichten wurde nun auch das US-Verteidigungsministerium zum Ziel von chinesischen Hackern. Unter Berufung auf US-Regierungsstellen berichtete die Financial Times, dass das chinesische Militär in das Netzwerk des Pentagons eingedrungen sei und dabei Teile des Computersystems zum Absturz gebracht hätte. Ob Daten gestohlen wurden, sei allerdings momentan noch nicht geklärt.

In den USA sind geheimdienstliche Aktivitäten jedoch nicht unbedingt mit dem Hacken von Systemen verbunden. «Laut der Aussage eines AT&T-Technikers aus dem Jahr 2006 gibt es spezielle Räume innerhalb der Datenzentren der Telefon- und Internetanbieter, die nur NSA-Agenten betreten dürfen. Der Geheimdienst zapft sozusagen die grossen Schaltzentralen aller Telekom-Unternehmen direkt an, um dort aus den Glasfaserleitungen Telefongespräche und Netz-Nachrichten abzusaugen. Weitestgehend unterbinden lässt sich das zusätzlich durch bestimmte Verschlüsselungsverfahren», so Kopfmann.

(fest/pte)

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