Zürich zahlt 1,19 Millionen Franken von der Stadt fürs Dada-Haus

Hauptsponsorin des Kulturbetriebs wird Nick Hayeks Swatch Group, die jährlich 300 000 Franken beisteuert. Die Stadt Zürich kommt für die auf fünf Jahre befristete Miete des Hauses an der Spiegelgasse 1 im Niederdorf auf. Der Gemeinderat bewilligte den Kredit von 1,19 Millionen Franken.

Dagegen waren SVP und FDP. Während die SVP grundsätzlich gegen Mehrausgaben in der Kultur ist, wollte die FDP in diesem Fall kein staatliches Geld für professionelle Provokateure sprechen. Dada sei Anti-Kunst, sagte ein SVP-Sprecher.

Dem hielten Redner der SP, Grünen/AL und CVP entgegen, dass der Dadaismus ein Zürcher Weltkulturerbe ist. Und ausgerechnet hier werde es im untersten Keller des Kunsthauses versenkt, wie ein SP-Votant festhielt.

Ein Parteikollege sprach - unter dem Gelächter der Ratsrechten - dadaistisch. Ein CVP-Redner rollte - rhetorisch gekonnt und der Kunstform nicht unähnlich - die Geschichte des Dadaismus auf. Eine illustre Runde sei man hier, sagte ein FDP-Sprecher, die zeige, wie aus dem Dada- ein Gaga-Haus werde.

Dada lebt, rief Stadtpräsident Elmar Ledergerber in den Saal. Die Diskussion zeige, dass Dada immer noch die Kraft habe zu provozieren. Und dies für einen jährlichen Aufwand, der den Sitzungsgeldern der SVP in derselben Zeitspanne entspreche.

Die Befürworter setzten sich schliesslich durch. Mit den Stimmen von SP, CVP sowie Grüne/AL-Fraktion wurde der Kredit mit 67 zu 43 Stimmen angenommen. Das letzte Wort ist möglicherweise noch nicht gesprochen, gegen den Beschluss kann das Referendum ergriffen werden.

(tr/sda)