Behinderte demonstrierten an der Expo.02

"Es gäbe auch an der Expo.02 noch einiges zu verbessern", sagte Suter, der selber im Rollstuhl sitzt. So seien zum Beispiel Bodenbeläge in einigen Ausstellungen nicht rollstuhlgänging und die Beschriftungen unzureichend - was besonders die Taubstummen benachteiligt, die niemanden fragen können.

Alles in allem verteilt Suter der Landesausstellung aber die Note 'Gut'. Das Hauptziel der Manifestation sei nicht Provokation gewesen, sondern auf die Anliegen Behinderter aufmerksam zu machen, sagte der FDP-Nationalrat.

"Unsere Botschaft lautet: freier Zugang für alle Behinderten", sagt Christine Morger, die beinamputierte Präsidentin von 'Avanti Donne', einer Kontaktstelle für behinderte Frauen und Mädchen.

Freier Zugang beschränke sich nicht nur auf öffentliche Verkehrsmittel. "Schwimmbäder, Poststellen, Internet-Cafés oder Bancomate sollten für Behinderte genauso zugänglich sein wie für Nicht-Behinderte", sagte Morger.

Der 'Verein Volksinitiative zur Gleichstellung Behinderter', der zur Manifestation eingeladen hatte, machte in einem Communiqué darauf aufmerksam, dass in der Schweiz rund 700'000 Menschen, also 10 Prozent der Bevölkerung, behindert sind.

In der Sommersession steht im Nationalrat die Detailberatung zum Gesetz zur Gleichstellung von Behinderten an. Dies soll dafür sorgen, dass Behinderte bei öffentlich zugänglichen Bauten und Dienstleistungen sowie im öffentlichen Verkehr nicht länger benachteiligt sind. Es gilt als indirekter Gegenvorschlag zur Volksinitiative 'Gleiche Rechte für Behinderte'.

(sk/sda)