Die gewaltige Steigerung des Roger Federer

publiziert: Samstag, 26. Feb 2005 / 20:53 Uhr

Roger Federer hat in Dubai die samstägliche Doppelschicht beeindruckend absolviert. Dem 6:3, 7:5 im Viertelfinal gegen Michail Juschni liess er in der "Nightsession" eine Show gegen Andre Agassi folgen. Federer siegte 6:3, 6:1 und trifft im Final auf Ivan Ljubicic (Kro).

Andre Agassi und Roger Federer.(Bild:Archiv)
Andre Agassi und Roger Federer.(Bild:Archiv)
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Dass die Affiche zwischen der aktuellen Nummer 1 und der erstmals im Mittleren Osten angetretenen Lichtgestalt des Welttennis für die Zuschauer im Emirat etwas ganz Besonderes war, merkte man überall.

Das kleine Stadion mit einer Kapazität von etwas mehr als 5000 Fans platzte buchstäblich aus allen Nähten, die Spieler wurden schon mit Standing Ovations empfangen und kaum jemand verliess seinen hart erkämpften Platz auch nur für eine Toilettenpause.

Die Gefahr wäre auch gross gewesen, dass er oder sie dann viel verpasst hätte. Bis zum 3:3 verlief die Partie zwar ausgeglichen und der Amerikaner hatte den einzigen Breakball.

Danach schaltete Federer aber etwa drei Gänge höher, beendete den ersten Satz mit einer Serie von 12:1 Punkten und gewann sieben Games in Serie.

In dieser Phase spielte der Weltranglisten-Erste wieder wie aus einem Guss, etwas, was man in dieser Woche noch nicht gesehen hatte.

"Das ist sicher eine meiner Hauptqualitäten, dass ich in den wichtigsten Momenten noch einmal einen Zacken zulegen kann", freute sich Federer, der sich in den ersten beiden Partien jeweils erst im Tiebreak des Finalsets durchgesetzt hatte.

Synonym für die gigantische Leistungssteigerung waren dabei zwei Breakbälle. Das 5:3 sicherte er sich mit einem glasklaren Rückhand-Longline-Winner, den entscheidenden Punkt zum Doppelbreak im zweiten Durchgang (3:0) gewann er nach einem unglaublichen Ballwechsel und einem Duell am Netz, in dem er mit dem Rücken zum Netz einen Lob über den wie paralysierten Amerikaner schlug.

"Das war einer der schönsten Punkte meiner Karriere", lachte Federer.

Agassis Chancen auf dem Helilandeplatz?

Auch als bei 1:4 im zweiten Satz das ganze Stadion wie aus einem Mund "Andre, Andre" rief, änderte sich nichts an der Spielphysiognomie: Federer gewann acht der letzten neun Punkte und liess sich nach nur 51 Minuten feiern, der amerikanische Publikumsliebling verabschiedete sich nach weiteren Ovationen.

Die Niederlage muss ihm ähnlich zu denken geben wie jene im Viertelfinal von Melbourne, beide Male hatte Agassi keine Chance auf einen Satzgewinn. Im Head-to-Head gegen Agassi führt Federer nun 6:3 und hat die letzten sechs Vergleiche alle gewonnen.

"Er war einfach zu gut", konzedierte der Amerikaner, und meinte leicht schmunzelnd und in Anlehnung an die spektakuläre Showeinlage vom Dienstag auf dem hoch gelegenen Helikopterlandeplatz des weltweit einzigen Siebensterne-Hotels: "Vielleicht sollten wir das nächste Halbfinalspiel auf dem ´Burj al Arab´ austragen."

Federer vor Hattrick und Jubiläum

Während Agassi nun den langen Heimflug antreten und sich auf seine Rückkehr ins US-Daviscup-Team nach fast fünf Jahren vorbereiten kann, versucht Federer, seine unglaubliche Finalserie auf 16 zu prolongieren und greift nach seinem dritten Dubai-Titel in Serie.

Falls er im Endspiel seinen 20. Saisonsieg feiern könnte (bei nur einer Niederlage), würde er gleichzeitig ein weiteres Jubiläum realisieren: Dies wäre bereits sein 25. Turniererfolg auf der Tour. Mit Ljubicic erwartet ihn allerdings einer der gefährlichsten Kunden des Moments.

Der aufschlagstarke Kroate hat durch das 6:4, 6:3 gegen Tommy Robredo bereits sein viertes Endspiel der jungen Saison erreicht. Auf einen Titel wartet er heuer allerdings noch.

In Marseille unterlag er Joachim Johansson, zum Saisonauftakt in Doha und letzte Woche in Rotterdam zweimal.In Holland hatte er den Schweizer allerdings am Rand der Niederlage: Ljubicic führte im finalen Tiebreak 4:2, ehe Federer doch noch obsiegte.

In Katar hatte Federer beim 6:3, 6:1 noch keinerlei Probleme bekundet. Welchen von diesen beiden Finals würden Sie sich für heute wünschen, Roger Federer? "Solange ich gewinne, ist beides okay."

Sechster Sieg gegen Juschni

Im Viertelfinal hatte Federer den Russen Michail Juschni im sechsten Duell zum sechsten Mal besiegt. Nach gewonnenem Startsatz schaffte der Schweizer sofort wieder ein Break, kassierte dann aber postwendend das Rebreak und machte die Differenz erst im elften Game.

"Ich hatte mich auch da noch nicht wohl gefühlt", so Federer nach seiner gewaltigen abendlichen Steigerung.

(kst/Si)

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