Eishockey-Nati bestreitet 4 Länderspiele in 6 Tagen

publiziert: Montag, 3. Nov 2008 / 21:57 Uhr

Mit einem erweiterten Kader erfolgt am Dienstag für das Eishockey-Nationalteam der Startschuss in die Saison mit der Heim-WM als Höhepunkt. Die Schweizer treffen in Rapperswil-Jona auf das Team Canada (19.45 Uhr).

Trainer Ralph Krueger gibt am heutigen Training seinem Team noch ein paar Tipps.
Trainer Ralph Krueger gibt am heutigen Training seinem Team noch ein paar Tipps.
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26 Akteure besammelten sich am Montagnachmittag in Kloten vor Ralph Krueger für den ersten Zusammenzug der Saison. Im Programm stehen bis Sonntag drei Trainings und vier Länderspiele. Nach dem Vergleich mit Kanada disloziert das Schweizer Team am Mittwoch per Bus nach Deutschland. Die Schweizer beziehen Quartier in Heidelberg. Von Freitag bis Sonntag folgt in Mannheim und Frankfurt der Deutschland-Cup, zu dem die Schweiz gegen Deutschland (Gegner am Freitag), Kanada (Samstag) und die Slowakei (Sonntag) als Titelverteidiger antritt.

Die Zielsetzung steht fest: «Wir wollen das Feuer für die Heim-WM entfachen», sagt Ralph Krueger. Dazu bedarf es vorerst eines Sieges im Heimspiel gegen Kanada. Die Schweiz trifft in Rapperswil und vier Tage später in Frankfurt auf zwei völlig unterschiedliche kanadische Teams. Am Dienstag bilden in der National League engagierte Kanadier das Gerüst der Mannschaft. Für den anschliessenden Deutschland-Cup figuriert im Moment indessen kein einziger Akteur aus der Schweizer Liga mehr im Aufgebot.

Kadersichtung

Auch Ralph Krueger betreibt in den ersten zwei Zusammenzügen primär Kadersichtung. Der Nationalcoach beabsichtigt zu Beginn seiner zwölften Saison (!), im November und Dezember 50 Spieler aufzubieten. Erst in der unmittelbaren WM-Vorbereitung im März -- und die ist mit dem gesamten Kader so kurz wie noch nie in der Ära Krueger -- wird das Schweizer WM-Team Konturen erhalten.

Dass bei den ersten zwei Länderspiel-Reisen jeder Nationalspieler nur einmal aufgeboten wird, kam letzte Saison bei den Klubs gut an. Krueger erachtet diese Aufgebotspolitik als Konzession an die Liga. Andererseits ist er vor einem Jahr mit der breiten Kadersichtung sehr gut gefahren. Der Zuger Raphael Diaz beispielsweise rückte im Dezember 2007 dank Absagen gerade noch ins Aufgebot -- und erkämpfte sich fünf Monate später ein Aufgebot für die WM in Kanada. Auch Philippe Furrer und Roman Wick bekamen vor einem Jahr durch die neue Marschroute eine Chance -- und verblieben bis zur WM im Kader.

Drei Debütanten

In Kloten rückten am Montag drei Debütanten ein: Goalie Leonardo Genoni vom HC Davos sowie die Stürmer Matthias Bieber von den SCL Tigers und Ryan Gardner von Meister ZSC. Acht Spieler des aktuellen Aufgebots bestritten bislang weniger als zehn Länderspiele, neun nahmen noch an keiner WM teil.

Dass vom Stamm der letzten Jahre bloss die Hälfte mit von der Partie ist, verändert Ralph Kruegers Job. «Ich werde neben dem Eis aktiver coachen müssen», sagte Krueger. Dafür will er anders als an einer WM auf die Gegner nicht gross eingehen. Krueger: «Von den Stammspielern erwarte ich ein höheres Verantwortungs-Bewusstsein. Von den Jungen erhoffe ich mir den zusätzlichen Energiestoss. Ich bin gespannt, wie die Etablierten im Vergleich mit den Neulingen aussehen werden.»

Bei den Neulingen richtet sich der Fokus auf Ryan Gardner. Der 30-Jährige, der seit zwölf Jahren in der Schweiz lebt und spielt, erhielt im Sommer den Schweizer Pass. Zwei seiner ersten drei Länderspiele für die Schweiz bestreitet er gegen das Team Canada, mit dem er bislang regelmässig am Spengler Cup und fünf Mal gegen die Schweiz spielte.

Gardner: «Ich werde mich auch in den Spielen gegen Kanada zu hundert Prozent als Schweizer fühlen.» Der Hüne Gardner (198 cm, 101 kg) stellt für die Schweiz in der Offensive eine willkommene Bereicherung darf; er dürfte auch im Powerplay auf Anhieb eine wichtige Rolle einnehmen.

Verdiente Chance

Einen interessanten Zusammenzug haben auch Thomas Ziegler und der Zuger Patrick Fischer vor sich. Ziegler wurde von John van Boxmeer beim SC Bern zum Back umgeschult; ins Nationalteam wurde er aber als Stürmer aufgeboten. Und Fischer spielt um seine Chance auf die Teilnahme an der Heim-WM, nachdem er im Frühling zusammen mit Martin Plüss (der im Dezember ein Aufgebot erhalten wird) die Selektion für die WM in Kanada überraschend nicht geschafft hat.

Krueger: «Sie (Fischer und Plüss) haben die Gelegenheit, es uns zu zeigen. Auch wenn es schwierig ist, wieder zurückzukommen. Aber sie haben diese Chance verdient, weil sie beide ein Jahrzehnt lang ein wertvoller Teil dieser Nationalmannschaft waren. Aber ich bin in dieser Beziehung nicht sehr sentimental.»

Das Programm:
Dienstag: Schweiz - Kanada in Rapperswil (19.45 Uhr). -- Deutschland-Cup. Freitag (in Mannheim): Kanada - Slowakei (16.00 Uhr), Deutschland - Schweiz (19.30). -- Samstag (in Frankfurt): Schweiz - Kanada (15.00 Uhr), Deutschland - Slowakei (18.30). -- Sonntag: Slowakei - Schweiz (13.00 Uhr), Deutschland - Kanada (16.30).

Das Aufgebot:
Tor (2): Leonardo Genoni (Davos), Ronnie Rüeger (Kloten).
Verteidigung (9): René Back (Zug), Florian Blatter (Davos), Raphael Diaz (Zug), Félicien Du Bois (Kloten), Patrick Fischer II (Rapperswil-Jona), Beat Forster (ZSC Lions), Timo Helbling (Lugano), Martin Höhener (Genève-Servette), Michael Ngoy (Fribourg).
Sturm (15): Andres Ambühl (Davos), Matthias Bieber (Langnau), Dario Bürgler (Davos), Thomas Déruns (Genève-Servette), Paolo Duca (Ambri-Piotta), Patrick Fischer (Zug), Ryan Gardner (ZSC Lions), Peter Guggisberg (Davos), Sandy Jeannin (Fribourg), Thierry Paterlini (Lugano), Kevin Romy (Lugano), Ivo Rüthemann (Bern), Roman Wick (Kloten), Valentin Wirz (Fribourg), Thomas Ziegler (Bern).
Headcoach: Ralph Krueger.

(Von Rolf Bichsel/Si)

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