Entsetzen über Mord an Stacy und Nathalie

Der Tod der beiden am Abend des 9. Juni verschwundenen Mädchen liege «15 bis 19 Tage» zurück, ergänzte Staatsanwältin Anne Bourguignont vor den Medien. Die Leichen von Nathalie und ihrer siebenjährigen Stiefschwester Stacy waren am Mittwoch in Lüttich in einem überdeckten Abwasserkanal entdeckt worden.

Bereits seit zwei Wochen sitzt ein vorbestrafter Sexualstraftäter unter Tatverdacht in Haft. Er beteuerte bisher seine Unschuld. Einen Antrag seiner Anwälte auf Freilassung lehnte die Lütticher Justiz ab.

Warten auf DNA-Analysen

Die Verteidiger argumentierten, dass es keine Beweis für eine Verbindung zwischen ihrem Mandaten und den Kindern gebe. Die Ermittler warteten nach der Obduktion auf die Ergebnisse von DNA- Analysen.

Die Polizei hatte wegen des Fundorts eine natürliche Todesursache rasch ausgeschlossen. «Sie sind dort nicht von allein hineingekommen», sagte der Lütticher Generalanwalt Cédric Visart de Bocarmé im belgischen Rundfunk.

Vorbereitung für Trauerfeier

Der oder die Täter hätten die Mädchen wohl an einer offenen Stelle des Kanals abgelegt. Die starken Regenfälle wenige Tage nach dem Verschwinden der Kinder hätten die Leichen dann vermutlich tiefer in die Rinne neben einer Bahnlinie gespült.

Nachdem die Gerichtsmedizin die Untersuchungen abgeschlossen hatte, begannen die Vorbereitungen für die Trauerfeiern und die Beisetzungen der Kinder. Nathalie soll an diesem Samstag im engsten Familienkreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit beigesetzt werden.

Trauer und Entsetzen

Die Beerdigung für Stacy ist für Montag geplant. In den Schulen der getöteten Mädchen herrschten Trauer und Entsetzen. Psychologen standen bereit, um den Kindern über den Schock hinwegzuhelfen.

Wie zuvor aus Ermittlerkreisen in Lüttich verlautete, wurde die zehnjährige Nathalie laut Autopsie auch vergewaltigt, Erste Ergebnisse der Obduktion deuteten daraufhin, dass Nathalie sexuell missbraucht wurde. Offiziell bestätigt wurden die Informationen zunächst nicht.

Die zuständige Staatsanwältin Anne Bourguignont erklärte, mit Rücksicht auf die Eltern und die Vertraulichkeit der Ermittlungen werde sie die Ergebnisse der Autopsie nicht bekannt geben.

(fest/sda)