Erdrutsch bei Wynigen führt zu Entgleisung

Kurz nach 7 Uhr sei das vordere Drehgestell des Steuerwagens entgleist, teilte die SBB mit. Der ursprüngliche Plan, den fahrbaren Teil des Zugs nach Herzogenbuchsee zu ziehen, scheiterte an technischen Problemen. Die Fahrgäste konnten erst um 10.30 Uhr mit einem Ersatzzug nach Burgdorf und Bern weiterreisen.

Die SBB bedauert die grosse Verspätung, welche die Reisenden erlitten, wie sie weiter mitteilte. Auch führte der Zwischenfall zu einem längeren Unterbruch auf der Bahnstrecke. Sie konnte erst um 18.30 Uhr wieder in Betrieb genommen werden.

Auto verschüttet

Auf der Hauptstrasse wurde ein Auto teilweise verschüttet, meldete die Kantonspolizei Bern. Die Lenkerin blieb unverletzt und konnte selber aussteigen. Wegen eines Schocks wurde sie zur Kontrolle ins Spital gebracht. Ein weiteres Auto wurde durch den Rutsch beschädigt, da der Lenker nicht rechtzeitig bremsen konnte.

Bahntechnisch wäre die Wiederöffnung der Strecke nach 15 Uhr möglich gewesen, doch der Geologe winkte ab, sagte SBB-Sprecher Roland Binz am Nachmittag zur Situation. Der ins Rutschen geratene Hang war vorerst noch zu wenig stabil.

Kritische Situation

Die ausgiebigen und anhaltenden Regenfälle hätten zu dieser kritischen Situation geführt, hiess es beim Wetterdienst Meteotest in Bern auf Anfrage. Praktisch auf der ganzen Alpennordseite lag die Regenmenge im März 2006 weit über dem langjährigen Mittel; für das betroffene Gebiet war sie zweieinhalb Mal höher.

Ungünstig wirkte sich aus, dass der Schnee, der am Anfang des Monats in grossen Mengen fiel, vom ohnehin gesättigten Boden nach dem Schmelzen nicht aufgenommen werden konnte. Zudem fehlt es zur Zeit noch an der Vegetation, die für ihr Wachstum Wasser aufsaugt.

(bert/sda)