Gross´ Rechnung

publiziert: Mittwoch, 24. Aug 2005 / 08:40 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Aug 2005 / 08:59 Uhr

Im Bremer Weserstadion kann der FC Basel am Mittwoch (20.45 Uhr/SF2) einen Coup europäischer Tragweite schaffen. Ein Remis genügt dem Schweizer Titelhalter zum Vorstoss in die Champions League.

«Jimmy-Goal» und Christian Gross haben sich wieder versöhnt.
«Jimmy-Goal» und Christian Gross haben sich wieder versöhnt.
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Dreimal führte Christian Gross in seiner 17-jährigen Laufbahn als Profi-Trainer einen Schweizer Verein in den begehrtesten Klub-Wettbewerb.

Letztmals stürmte der Höngger im August vor drei Jahren mit dem FCB dank einem 2:0 gegen Celtic Glasgow ins Millionen-Geschäft vor.

Das Ausschalten des deutschen Double-Gewinners der vorletzten Saison wäre gemäss Gross höher einzustufen. "Wenn wir uns gegen einen Klub wie Bremen durchsetzen, ist das der grösste Erfolg in Basels Vereinsgeschichte."

Gross: "Brauchen einen Treffer"

Vor zwei Wochen waren sich die Kommentatoren beider Länder einig: Werder durfte sich glücklich schätzen, nicht höher als 1:2 verloren zu haben.

Der FCB hatte den prominenten Kontrahenten dominiert, phasenweise gar vorgeführt - mit dem nicht unerheblichen Makel allerdings, dass nun Werder im Rückspiel im günstigsten Fall bereits ein Treffer reichen könnte.

Dem Sturmlauf der Basler entgegnete Bremen im St.-Jakob-Park mit der Effizienz eines Miroslav Klose, der von der praktisch einzigen Unachtsamkeit Quennoz´ profitierte und die Ausgangslage ohne Ansatz zu Gunsten des Bundesligisten veränderte.

Basels Coach Christian Gross teilt diese Einschätzung indirekt: "Ich rechne damit, dass wir einen Treffer brauchen für die Qualifikation."

Gross bleibt Realist

Fast zeitgleich erwähnt der Zürcher indes die uneingeschränkte Zuversicht seiner Equipe: "Wir reisen mit viel Selbstvertrauen und mutig nach Bremen. Wie sang einst John Lennon? It´s easy if you try."

Und doch bleibt Gross ganz Realist. Er kennt die Qualität des Widersachers und weiss zu gut, wie schwer speziell der Ausfall von Mladen Petric wiegen könnte.

Ausgerechnet der Kroate, der vor zwei Wochen mit exzellenten Vorlagen massgeblich zur Differenz beitrug, erlitt am Samstag einen Muskelfaserriss und fehlt wie Captain Murat Yakin.

Wie spielt Werder?

Die Frage wird auch auch sein, mit welch taktischer Marschroute Bremen die Blamage abzuwenden versucht.

"Entweder greifen sie sofort bedingungslos an, oder sie wählen die kompakte, eher abwartende Haltung", mutmasst Gross.

Das nicht nur in der Liga gefürchtete "K&K-Duo" steht Werder wieder zur Verfügung.

Klose sicher dabei

Miroslav Klose wird nach auskurierter Oberschenkelprellung ohne Zweifel an der Seite des Kroaten Ivan Klasnic stürmen, derweil auch der zuletzt leicht verletzte französische Spielmacher Johan Micoud Bereitschaft zur Rückkehr signalisierte.

Die Indizien sprechen für eine wesentlich offensivere und womöglich auch überzeugendere Bremer Mannschaft.

Die Norddeutschen wurden für den aus ihrer Warte völlig unzureichenden Auftritt im St.-Jakob-Park hart kritisiert.

"Rabenschwarzer Abend"

Sportdirektor Klaus Allofs sprach im Zusammenhang mit dem missratenen Hinspiel ohne Umschweife von einem "rabenschwarzen Abend". Viel schlechter könne Werder kaum mehr spielen.

"Die Mannschaft wird anders auftreten", versicherte Allofs.

Die Abstimmung funktioniere mittlerweile nach weiteren zwei Spielen (2:0 in Mainz und 3:1 im Cup gegen Wattenscheid) besser. "Wir sind ein Stück weiter."

Kein Platz für Negatives

Gleiches gilt für den FCB. Offensiv liess der Schweizer Champion im letzten "Test" vor dem Gipfel mit Bremen keine Wünsche offen. Dem FC Aarau erteilte Gross´ Auswahl beim 7:2 eine eindrückliche Lektion.

Matias Delgado und primär der dreifache Torschütze Christian Gimenez sorgten für beste Unterhaltung. Und über die eine oder andere Unsicherheit in der Abwehr mag Gross derzeit nicht sprechen.

Oder wie er sagt: "Es ist jetzt nicht der Moment dazu." Er klammert Negatives bewusst aus.

Beschimpfung vergeben und vergessen

Vielleicht auch deshalb betonte Gross, die Beschimpfung Delgados an seine Adresse (nach der Auswechslung gegen Bremen) sei ad acta gelegt.

"Er hat sich ja auch gleich am anderen Tag entschuldigt. Das Thema ist geklärt." Ähnlich gelagert ist der "Fall" Gimenez.

Wie Basels bester Stürmer auf die temporäre Verbannung ins zweite Glied reagiert hat, gefällt Gross: "Ja, er hat sich sehr, sehr positiv und professionell verhalten, obwohl er natürlich nicht erfreut war, dass ich ihn nicht eingesetzt habe."

Ausland-Flirt noch nicht vorbei

Und doch: Gimenez´ Flirt mit Klubs aus dem benachbarten Ausland scheint - im Sinne der Basler Sache - nur aufgeschoben, nicht aber aufgehoben.

In Marseille jedenfalls deutete Olympique-Präsident Pape Diouf auf dem vereinseigenen TV-Kanal an, dass er mit dem Zuzug des letzten Super-League-Topskorers rechnet.

"Wir sind in fortgeschrittenen Verhandlungen mit ihm", äusserte sich der frühere Spielervermittler zuversichtlich, die "vertraglichen Probleme zu regeln".

Das Spiel wird von SF2 ab 20.45 Uhr live übertragen. Wer das Spiel nicht vor dem Fernseher verfolgen kann, sollte das Spiel am besten im Ticker von sportal.ch verfolgen.

(Sven Schoch /Si)

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