Jetzt will André Bucher den Jackpot knacken

«Ich fühle mich bereit, ein gutes Rennen zu laufen», erklärte Bucher. Er habe nach Zürich die nötige Ruhe gefunden und in gewohntem Umfang trainieren können. Die lukrative Aussicht der Jackpot-Partizipation (sämtliche Athletinnen und Athleten mit fünf Disziplinen-Siegen teilen sich 50 kg Gold) setzt ihn nicht speziell unter Druck. «Es gilt, die Konzentration bis Saisonende aufrecht zu erhalten. Die drei ausstehenden Rennen in Brüssel, Berlin und beim Grand-Prix-Final in Melbourne geniessen dieselbe Priorität.»

Bucher, der vor Wochenfrist in Zürich den Schweizer Rekord auf 1:42,55 gesenkt hatte, wird beim Memorial Van Damme von den derzeit stärksten 800-m-Läufern gejagt. Es sind dies die tempofesten Jean- Patrick Nduwimana (Burundi/SB 1:42,81) und William Yampoi (Ken/1:43,00) sowie die endschnellen Pawel Czapiewski (Pol/WM-3.), Juri Borsakowski (Russ) und Olympiasieger Nils Schumann (De). Nicht auf der provisorischen Startliste figuriert WM-Silbermedaillen- Gewinner Wilfred Bungei (Ken), der in Zürich ebenfalls unter 1:43 geblieben war. Als Pacemaker verpflichteten die Organisatoren den in dieser Sparte erfahrenen Kenianer David Kiptoo.

Die WM-Goldmedaille von Edmonton bringt in dieser Woche zwei zusätzliche Verpflichtungen für den Schweizer Vorzeigeathleten. Bereits am Mittwoch reiste er in die EU-Hauptstadt, um gestern Donnerstag in der Nähe von Brüssel belgische Nachwuchsläufer zu unterrichten. «Mir hat das Spass gemacht», sagte der Luzerner. Offizieller wird es am Sonntagabend zu und her gehen, wenn ihn ab 18 Uhr die Gemeinde Neudorf als 800-m-Weltmeister empfangen wird. 2000 Gäste sowie Vertreter aus Politik und Sport werden erwartet.

Der in dieser Saison noch ungeschlagene Bucher wäre mit dem zehnten Saisonsieg der zweite Teilhaber am Golden-League-Jackpot. Bereits in Zürich hat die rumänische 1500-m-Läuferin Violeta Szekely die Anforderungen erfüllt. Ebenfalls mit Siegen in Brüssel können Hürdensprinter Allen Johnson (USA) und Topstar Marion Jones (USA) -- sie wird in einer Woche in Berlin fehlen -- ihr Stück vom Goldkuchen abschneiden. Hicham El Guerrouj (Mar/1500 m), Wilson Boit Kipketer (Ken/3000 m Steeple), Kevin Dilworth (USA/Weit), Stephanie Graf (Ö/800 m) und Olga Jegorowa (Russ/3000 m, 5000m) mit bislang drei Erfolgen sind ebenfalls noch im Rennen.

(sda)