Grand-Prix-II-Meeting in Hengelo
Klasserennen von Anita Weyermann über die Hürden
publiziert: Montag, 4. Jun 2001 / 20:19 Uhr
Hengelo - Mit Anita Weyermann gehts wieder aufwärts. Die beste Schweizer Leichtathletin der letzten Jahre legte bei ihrem ersten Steeple-Rennen über 3000 Meter gleich eine Weltklassezeit in die Bahn.
Die Bernerin lief hinter der Weltrekordlerin Cristina Iloc-Casandra (Rum)
in 9:57,06 Minuten den 2. Platz und etablierte sich als Nr. 5 der
Jahres-Weltrangliste.
Schweizer Rekord über diese Distanz lief auch Christian Belz mit 8:22,24.
Weyermann übertraf sich selbst
Noch vor einer Woche, nach ihren missglückten Rennen bei der SVM in Bern, wollte Weyermann den Start für Hengelo rückgängig machen. Nach einem guten Training letzten Mittwoch im Zürcher Sihlhölzli liess sie sich davon überzeugen, doch in der holländischen Provinz zu starten. «Eine Zeit über 11 Minuten» würde sie beim Debüt auf der neuen Steepledistanz wohl laufen, sagte sich Weyermann vor Wochenfrist, doch vor dem Start setzte sie sich schliesslich 9:50 Minuten zum Ziel.
Weyermanns Härte im Spurt
Iloc-Casandra, die mit 9:40,20 seit 2000 den Steeple-Weltrekord hält, wollte diese Marke in Hengelo angreifen. Weyermann versprach ihr, sie dabei zu unterstützen. Die 23-jährige Bernerin übernahm gleich von Anfang an die Spitze und überquerte jeweils als einzige Läuferin den Wassergraben direkt, ohne auf dem Balken abzustehen. 900 m vor dem Ziel sprengte die rumänische Weltrekordlerin Iloc- Casandra das Spitzenquartett und verbesserte mit 9:45,12 die erst vor drei Tagen von Elisabeth Jackson (USA) in Eugene aufgestellte Jahres-Weltbestzeit. Dahinter setzte sich Weyermann nach einem knallharten Spurt von der Spitze aus gegen die zeitgleiche Rumänin Luminita Gogirlea und gegen die Französin Laurence Duquenoy durch.
Erster Schweizer Rekord
Acht Konkurrentinnen waren zu dieser relativ neuen Disziplin der Frauen-Leichtathletik gestartet. Anita Weyermanns Zeit von 9:57,06 bedeutet gleichzeitig den ersten Schweizer Rekord über die Distanz. «Aha», sagte sie, «als ihr dies nach dem Rennen gesagt wurde, «dann muss ich wohl schleunigst zur Dopingkontrolle.»
Belz 25/100 brach 15 Jahre alten Rekord
Bei den Männern stand der Schweizer Rekord über 3000 m Steeple seit 15 Jahren auf 8:22,49, aufgestellt von Roland Hertner in Koblenz. Jetzt packte der 27-jährige Berner Christian Belz nicht nur die WM-Limite für Edmonton (8:25), sondern verbesserte auch diese Altmarke um 25/100 und seine persönliche Bestzeit (8:24,10) von 1999 um fast zwei Sekunden. Belz zeigte in dem von drei Kenianern dominierten Rennen eine taktisch hervorragende Leistung. «Technisch wie läuferisch liegt noch Einiges mehr drin», sagte er nach seinem 5. Rang, «aber es hat sich gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»
Belz' Zweifel
Belz ging erstmals seit Jahren beim Saisoneinstieg einen anderen Weg. Nachdem er jeweils in Zofingen auf sich allein gestellt war, tauchte er diesmal gleich in ein internationales Feld ein. «Von der läuferischen Trainingsleistung her war ich zuversichtlich, aber ob ich den Rhythmus würde halten können, schien mir nicht sicher», sagte er. Schliesslich gelang es Belz, die Hindernisse mehrheitlich «zu überlaufen und nicht zu überspringen», wodurch er viel Kraft sparte.
Drei Jahres-Weltbestleistungen
Ingesamt litt das 20. Fanny-Blankers-Koen-Meeting in Hengelo unter dem kühlen Wetter. Dennoch gab es insgesamt drei Jahres- Weltbestleistungen: neben der Steeplerin Iloc-Casandra durch Kugelstösserin Janina Koroltschik (WRuss) mit 20,29 m und durch Glody Dube (Botswana) über 800 m mit 1:44,69. Einen starken Eindruck im Zweirunden-Rennen hinterliess (in Abwesenheit des in St. Moritz trainierenden André Bucher) der deutsche Olympiasieger Nils Schumann. Als Letzter des elfköpfigen Feldes in die zweite Runde gestiegen, kämpfte er sich in 1:45,28 noch auf Platz 2 vor. «Ich bin noch nie so gut in die Saison gestartet», sagte er.
Schweizer Rekord über diese Distanz lief auch Christian Belz mit 8:22,24.
Weyermann übertraf sich selbst
Noch vor einer Woche, nach ihren missglückten Rennen bei der SVM in Bern, wollte Weyermann den Start für Hengelo rückgängig machen. Nach einem guten Training letzten Mittwoch im Zürcher Sihlhölzli liess sie sich davon überzeugen, doch in der holländischen Provinz zu starten. «Eine Zeit über 11 Minuten» würde sie beim Debüt auf der neuen Steepledistanz wohl laufen, sagte sich Weyermann vor Wochenfrist, doch vor dem Start setzte sie sich schliesslich 9:50 Minuten zum Ziel.
Weyermanns Härte im Spurt
Iloc-Casandra, die mit 9:40,20 seit 2000 den Steeple-Weltrekord hält, wollte diese Marke in Hengelo angreifen. Weyermann versprach ihr, sie dabei zu unterstützen. Die 23-jährige Bernerin übernahm gleich von Anfang an die Spitze und überquerte jeweils als einzige Läuferin den Wassergraben direkt, ohne auf dem Balken abzustehen. 900 m vor dem Ziel sprengte die rumänische Weltrekordlerin Iloc- Casandra das Spitzenquartett und verbesserte mit 9:45,12 die erst vor drei Tagen von Elisabeth Jackson (USA) in Eugene aufgestellte Jahres-Weltbestzeit. Dahinter setzte sich Weyermann nach einem knallharten Spurt von der Spitze aus gegen die zeitgleiche Rumänin Luminita Gogirlea und gegen die Französin Laurence Duquenoy durch.
Erster Schweizer Rekord
Acht Konkurrentinnen waren zu dieser relativ neuen Disziplin der Frauen-Leichtathletik gestartet. Anita Weyermanns Zeit von 9:57,06 bedeutet gleichzeitig den ersten Schweizer Rekord über die Distanz. «Aha», sagte sie, «als ihr dies nach dem Rennen gesagt wurde, «dann muss ich wohl schleunigst zur Dopingkontrolle.»
Belz 25/100 brach 15 Jahre alten Rekord
Bei den Männern stand der Schweizer Rekord über 3000 m Steeple seit 15 Jahren auf 8:22,49, aufgestellt von Roland Hertner in Koblenz. Jetzt packte der 27-jährige Berner Christian Belz nicht nur die WM-Limite für Edmonton (8:25), sondern verbesserte auch diese Altmarke um 25/100 und seine persönliche Bestzeit (8:24,10) von 1999 um fast zwei Sekunden. Belz zeigte in dem von drei Kenianern dominierten Rennen eine taktisch hervorragende Leistung. «Technisch wie läuferisch liegt noch Einiges mehr drin», sagte er nach seinem 5. Rang, «aber es hat sich gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»
Belz' Zweifel
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Drei Jahres-Weltbestleistungen
Ingesamt litt das 20. Fanny-Blankers-Koen-Meeting in Hengelo unter dem kühlen Wetter. Dennoch gab es insgesamt drei Jahres- Weltbestleistungen: neben der Steeplerin Iloc-Casandra durch Kugelstösserin Janina Koroltschik (WRuss) mit 20,29 m und durch Glody Dube (Botswana) über 800 m mit 1:44,69. Einen starken Eindruck im Zweirunden-Rennen hinterliess (in Abwesenheit des in St. Moritz trainierenden André Bucher) der deutsche Olympiasieger Nils Schumann. Als Letzter des elfköpfigen Feldes in die zweite Runde gestiegen, kämpfte er sich in 1:45,28 noch auf Platz 2 vor. «Ich bin noch nie so gut in die Saison gestartet», sagte er.
(kil/sda)
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