Mildes Urteil von Bezirksgericht Horgen für Ex-TV-Reporter

Mit dem Strafmass von 14 Monaten bedingt unterschritt das Gericht den Antrag des Verteidigers um vier Monate. Der Ankläger hatte mit seinem Antrag auf 28 Monate unbedingt keine Chance. Der heute 29-Jährige hatte von Februar 1999 und März 2001 nachweislich mit fünf 13- bis 15-jährigen Burschen Sex.

Das Gericht kam zum Schluss, in zwei Fällen habe der Angeklagte vorsätzlich gehandelt; er habe das Alter der minderjährigen Knaben gekannt. In zwei Fällen sei er fahrlässig vorgegangen: Er habe angenommen, die beiden Jugendlichen seien schon 16 gewesen, hätte das wirkliche Alter aber durchaus herausfinden können. In einem Fall erfolgte ein Freispruch.

Gemäss den Ausführungen des Gerichtspräsidenten führte der Journalist eine persönliche Liste seiner Sexualpartner - inklusive deren Alter. Das Gericht stufte das Verschulden des Angeklagten als erheblich ein. Es bestehe die Gefahr, dass die jungen Opfer psychische Schädigungen davontrügen.

Zugunsten des Angeklagten sprach, dass er die Knaben nie zum Sex gezwungen hatte. Im Gegenteil, diese suchten aktiv Kontakte. Zudem bestehe keine Rückfallgefahr: Der Journalist sei vom Strafverfahren derart beeindruckt, dass er sich künftig unter Kontrolle halten werde. Kommt dazu, dass er laut psychiatrischem Gutachten gundsätzlich nicht pädophil veranlagt sein soll.

(bert/sda)