Patty Schnyders lockerer Aufgalopp

publiziert: Dienstag, 18. Jan 2005 / 15:00 Uhr

Die Schweizer Hoffnungen ruhen am Australian Open nach der 1. Runde exklusiv auf den Leadern. Patty Schnyder startete mit einem 6:1, 6:1 gegen Juliana Fedak (Ukr), Emmanuelle Gagliardi scheiterte hingegen an Nathalie Dechy (Fr/19).

Patty Schnyder brauchte nur 52 Minuten für den Sieg.
Patty Schnyder brauchte nur 52 Minuten für den Sieg.
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Schnyder misst sich in der 2. Runde in der Nacht auf Donnerstag mit dem holländischen Talent Michaella Krajicek (WTA 235). Bereits heute Mittwoch spielt Roger Federer, der in der "Night Session" (ab etwa 11.00 Schweizer Zeit) auf Takao Suzuki (ATP 203) trifft.

Schnyder hatte gegen die Weltnummer 76 aus der Ukraine genau jenen Start ins Turnier, den sie sich wünschte. Sie war jederzeit die Chefin im Rechteck und kam nach 52 Minuten mit dem zweiten Matchball zum ungefährdeten Sieg. Die Halbfinalistin des Turniers in Canberra durfte nur einmal kurz auf eine ausgeglichene Phase hoffen, als sie zu Beginn des zweiten Satzes mehrere Breakbälle zum 2:0 hatte.

Schnyder wurde nicht voll gefordert, darf aber mit der Quote von 61 Prozent erster Aufschläge und 27:9 Winnern zufrieden sein. "Für ein erstes Spiel war es sehr gut, ich bin sehr zufrieden", so die derzeit weltbeste Linkshänderin.

Australische Unterstützung für Schnyder

Für ein Spiel ohne australische Beteiligung war es in der Margaret Court Arena sehr laut. Dies auch dank einigen australischen Fans, die Schnyder schon im Vorjahr unterstützt hatten. "Sie haben mir das ganze Jahr über E-Mails geschrieben und sind jetzt wieder da. Sie wohnen irgendwo in der Pampa und müssen jedesmal zwei Stunden fahren."

Einige Männer waren sogar mit Original-Matchshirts von Schnyder ausgestattet und hinterliessen so auch im Fernsehen einen bleibenden Eindruck. "Sie wollten unbedingt so angezogen sein wie ich. Na ja, sie müssen selber schauen, wie das aussieht", lachte die gelöste Weltnummer 14.

Schnyder hat allen Grund, gelöst zu sein. Sie hat acht der ersten neun Matches des Jahres gewonnen, hat schon zu Beginn des Jahres ihren neunten Turniersieg gefeiert. Selbst die einzige Niederlage -- im Viertelfinal in Sydney gegen Jelena Dementjewa -- war kein Drama: "Ich wollte schon gewinnen, aber es war zwei Tage extrem heiss, und ich war auch froh um eine Pause."

Auf dem langen Weg, ein ähnliches Resultat abzuliefern wie im Vorjahr (Halbfinal), ist die nächste Etappe kein Spaziergang. Die 16-jährige Halbschwester des ehemaligen Top-Ten-Spielers Richard Krajicek bezwang die Französin Stéphanie Foretz (WTA 94) ohne Problem. "Sie ist jung und unbeschwert und hat einen guten Aufschlag und eine gute Rückhand. Da muss ich aufpassen", sagte Schnyder.

Eine Sache von Minuten

Dass Michaella Krajicek überhaupt im Melbourne Park antritt, verdankt sie schweizerisch anmutender Massarbeit. Am vergangenen Mittwoch scheiterte sie in der 2. Runde von Canberra um 15.55 Uhr an Marion Bartoli. Fünf Minuten später lief in Melbourne die Einschreibefrist für die Qualifikation ab, was Krajicek buchstäblich in letzter Minute schaffte. Nach einer siebenstündigen Autofahrt erreichte sie mit ihrem Team Melbourne nach Mitternacht und startete wenige Stunden später bei grosser Hitze in die Qualifikation.

Gagliardis 17. Major-Startniederlage

Zum ersten Mal seit fünf Jahren hat Emmanuelle Gagliardi (WTA 118) die Startrunde nicht überstanden. Die derzeit am zweitbesten klassierte Schweizerin gewann beim 4:6, 3:6 zwar nur sechs Punkte weniger (66:72), nutzte aber nur einen von neun Breakbällen. Die letzte Chance zur Wende hatte sie im zweitletzten Game, als sie drei Chancen zum Servicedurchbruch nicht verwerten konnte. Für Gagliardi war es die dritte Startniederlage in Melbourne und die 17. im 32. Major-Turnier.

Trotz dieser enttäuschenden Bilanz wirft die 28-Jährige aber die Flinte nicht ins Korn. Seit kurzem arbeitet sie mit dem Argentinier Gustavo Giussani zusammen, bei dem sie auch das Quarter für ihr Wintertraining aufgeschlagen hat. Zudem vertraut sie auf einen Konditionstrainer und einen Psychologen. "Ich bin eine bessere Spielerin als vor einem Jahr. Jetzt muss ich es nur noch im Spiel umsetzen."

Von einer verbesserten Emmanuelle Gagliardi könnte das Fedcup-Team profitieren, das in Abwesenheit der verzichtenden Patty Schnyder und der immer noch pausierenden Myriam Casanova gegen die Slowakei Ende April krasser Aussenseiter ist. Gagliardi hatte zwar letztes Jahr ihren Rücktritt gegeben, nachdem sie sich bei der Selektion für die Olympischen Spiele übergangen fühlte, will aber ihre Position überdenken: "Ich kann das nicht einfach so vergessen. Aber ich will schauen, was mir der Verband vorschlägt. Die Türe ist noch nicht geschlossen." Erste Gespräche standen noch gestern in Melbourne mit dem neuen Fedcup-Coach Ivo Werner im Programm und brachten durchaus eine Annäherung: "Es war beidseitig ein sehr gutes und ehrliches Gespräch", so Werner. "Es ist alles offen."

Männer-Einzel, 1. Runde:
Andy Roddick (USA/2) s. Irakli Labadse (Geor) 7:5, 6:2, 6:1. Guillermo Coria (Arg/6) s. Tomas Berdych (Tsch) 6:2, 6:4, 6:0. David Nalbandian (Arg/9) s. David Ferrer (Sp) 7:6 (7:1), 4:6, 4:6, 6:3, 6:4. Guillermo Canas (Arg/12) s. Chris Guccione (Au) 6:4, 6:2, 7:6 (7:4). Sébastien Grosjean (Fr/14) s. Michael Llodra (Fr) 6:3, 6:4, 6:3. Michail Juschni (Russ/15) s. Jérôme Haehnel (Fr) 6:2, 6:2, 7:5. Andrei Pavel (Rum/17) s. Olivier Mutis (Fr) 6:4, 6:4, 6:0. Radek Stepanek (Tsch) s. Vincent Spadea (USA/19) 6:3, 5:7, 4:6, 7:5, 6:3. Fernando Gonzalez (Chile/23) s. José Acasuso (Arg) 3:6, 3:6, 6:3, 6:3, 7:5. Juan Ignacio Chela (Arg/25) s. Wayne Arthurs (Au) 6:4, 7:6 (7:4), 7:6 (7:1). Nikolai Dawidenko (Russ/26) s. Roko Karanusic (Kro) 6:2, 7:5, 6:2. Juan Carlos Ferrero (Sp/31) s. Melle van Gemerden (Ho) 2:6, 6:3, 6:4, 6:4. Jürgen Melzer (Ö/32) s. Raemon Sluiter (Ho) 3:3 w.o. (Verletzung).

Rafael Nadal (Sp) s. Julien Benneteau (Fr) 6:0, 6:4, 6:2. Jan Hernych (Tsch) s. Felix Mantilla (Sp) 6:4, 6:7 (5:7), 6:1, 6:0. Greg Rusedski (Gb) s. Jonas Björkman (Sd) 2:6, 6:4, 6:0, 7:6 (9:7). Igor Andrejew (Russ) s. Lars Burgsmüller (De) 7:6 (7:2), 6:1, 6:2. Ricardo Mello (Br) s. Alberto Martin (Sp) 6:3, 6:3, 7:6 (7:5). Bobby Reynolds (USA) s. Nicolas Almagro (Sp) 5:7, 6:4, 7:6 (9:7), 7:6 (7:5). Christophe Rochus (Be) s. Albert Montanes (Sp) 6:2, 6:3, 6:3. Francisco Verdasco (Sp) s. Gilles Muller (Lux) 6:3, 6:0, 6:4. Grégory Carraz (Fr) s. Paul-Henri Mathieu (Fr) 6:4, 5:7, 7:5, 7:6 (7:5). Jean-René Lisnard (Fr) s. Oliver Marach (Ö) 5:7, 5:7, 6:1, 6:4, 7:5. Philipp Kohlschreiber (De) s. Kenneth Carlsen (Dä) 7:6 (7:2), 6:2, 6:1.

Frauen-Einzel, 1. Runde:
Patty Schnyder (Sz/12) s. Juliana Fedak (Ukr) 6:1, 6:1. Nathalie Dechy (Fr/19) s. Emmanuelle Gagliardi (Sz) 6:4, 6:3. Anastasia Myskina (Russ/3) s. Kveta Peschke (Tsch) 6:1, 6:4. Jelena Dementjewa (Russ/6) s. Aljona Bondarenko (Ukr) 6:3, 6:3. Alicia Molik (Au/10) s. Anabel Medina Garrigues (Sp) 6:1, 6:3. Karolina Sprem (Kro/13) s. Monique Adamczak (Au) 6:2, 6:3. Francesca Schiavone (It/14) s. Marta Marrero (Sp) 6:3, 6:2. Tatiana Golovin (Fr/20) s. Ludmila Cervanova (Slk) 6:3, 7:5. Jelena Jankovic (Ser/23) s. Nicole Pratt (Au) 6:1, 6:3. Lisa Raymond (USA/25) s. Anastasia Jakimowa (WRuss) 6:0, 6:1. Daniela Hantuchova (Slk/26) s. Akiko Morigami (Jap) 6:4, 7:5. Jelena Kostanic (Kro/31) s. Casey Dellacqua (Au) 3:6, 6:2, 6:2.

Tatjana Panowa (Russ) s. Antonella Serra Zanetti (It) 4:6, 6:2, 6:1. Barbara Schett (Ö) s. Tiffany Welford (Au) 6:3, 1:6, 6:2. Mashona Washington (USA) s. Catalina Castano (Kol) 6:2, 6:3. Tamarine Tanasugarn (Thai) s. Barbora Strycova (Tsch) 6:0, 6:2. Tathiana Garbin (It) s. Marlene Weingärtner (De) 7:5, 7:6 (7:5). Nicole Vaidisova (Tsch) s. Maria Vento-Kabchi (Ven) 6:7 (4:7), 6:4, 6:2. Evie Dominikovic (Au) s. Mara Santangelo (It) 6:7 (5:7), 6:4, 6:3. Klara Kukalova (Tsch) s. Meilen Tu (USA) 6:3, 6:3. Michaela Pastikova (Tsch) s. Anne Kremer (Lux) 6:4, 6:4. Anna Schakwetadse (Russ) s. Arantxa Parra Santonja (Sp) 6:3, 6:2. Shuai Peng (China) s. Maria Elena Camerin (It) 6:1, 6:2.

(Marco Keller, Melbourne/Si)

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