«Puerto»-Blutbeutel enthielten EPO

publiziert: Freitag, 24. Nov 2006 / 14:35 Uhr / aktualisiert: Freitag, 24. Nov 2006 / 20:47 Uhr

Sechs Monate nach der Aufdeckung des Dopingrings um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes ist neue Bewegung in den Skandal gekommen.

In acht Blutbeuteln wurden bis jetzt erhöhte Mengen des Blutdopingmittels EPO nachgewiesen.
In acht Blutbeuteln wurden bis jetzt erhöhte Mengen des Blutdopingmittels EPO nachgewiesen.
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Wie aus dem Bericht eines offiziellen Antidoping-Labors in Barcelona hervorgeht, wurden in acht Blutbeuteln erhöhte Mengen des Blutdopingmittels EPO nachgewiesen.

Der Laborbericht, der der spanischen Justiz überstellt wurde, enthält nach Angaben der Madrider Presse vom Freitag keine Informationen darüber, von welchen Radprofis das analysierte Blut stammt.

Da das Labor nur einen Teil der 99 eingeschickten Blutkonserven untersuchte, könnte die Zahl der positiven Befunde erheblich höher sein.

Missglückte Vertuschung

Die spanischen Ermittler legen dem Netzwerk um Fuentes zur Last, das Blut von Radsportlern so mit Dopingmitteln aufbereitet zu haben, dass die verbotenen Stoffe bei Kontrollen nicht entdeckt werden konnten.

«Die jüngsten EPO-Nachweise deuten darauf hin, dass die Doper das Verfahren nicht ganz unter Kontrolle hatten», schreibt die Zeitung «El Pais».

Keine Ermittlungen gegen Sportler

Die «Operacion Puerto» hatte vor sechs Monaten als einer der bedeutendsten und spektakulärsten Schläge gegen Doping im Radsport begonnen. Mittlerweise sind die Erwartungen jedoch stark geschrumpft.

Zwar gerieten 58 Fahrer unter Dopingverdacht. Aber die Sportler haben von der spanischen Justiz nichts zu befürchten. Die Ermittlungen richten sich allein gegen acht Ärzte und Funktionäre. Die Sportler sollen allenfalls als Zeugen einvernommen werden.

In Spanien hatte die Justiz den Sportverbänden bis auf weiteres ausdrücklich untersagt, die Ermittlungsakten für eine Bestrafung verdächtiger Radsportler heranzuziehen. Daraufhin stellten der spanische und italienische Verband ihre Disziplinarverfahren gegen alle Fahrer vorerst ein.

«Die Operation fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen», meinte die Zeitung «El Mundo». Auch «El Pais» zog eine eher niederschmetternde Bilanz: «Die Operacion Puerto ist zu einem Synonym geworden für Unfähigkeit, Chaos, Verschleppungstaktiken und juristisches Geplänkel.»

In der Zwischenzeit konnte sich auch der Internationale Radsport-Verband (UCI) dem Ansinnen der spanischen Justiz nicht entziehen. Die UCI empfahl deshalb den nationalen Verbänden, von der Verfolgung von in die «Operacion Puerto» verwickelten Fahrern abzusehen.

Anhörung im Fall Ullrich

Trotzdem aber sind Swiss Cycling und Swiss Olympic gewillt, sich mit dem Fall von Jan Ullrich zu beschäftigen. «Ich rechne Anfang Januar mit dem Beginn der Anhörung. Wir haben jetzt alle erforderlichen Unterlagen», sagte Bernhard Welten von der «Fachkommission für Dopingbekämpfung von Swiss Olympic» gegenüber dem Internet-Portal «cyclingnews».

Ullrich soll ebenfalls Kontakte zu Fuentes gehabt haben. Da der Deutsche in der Schweiz lebt, sind für seinen Fall die Schweizer Anti-Doping-Behörden zuständig.

(bert/Si)

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