Mind. 6 Todesopfer
Starkes Erdbeben und hohe Wellen in Chile
publiziert: Mittwoch, 2. Apr 2014 / 06:56 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Apr 2014 / 15:19 Uhr
Washington - Bei einem Seebeben vor der chilenischen Pazifikküste sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Das Beben der Stärke 8,2 am Dienstagabend versetzte die Bevölkerung in Panik, die Behörden riefen Tsunami-Alarm aus, fast eine Million Menschen floh in höher gelegene Gebiete.
Chiles Innenminister Rodrigo Peñalillo sprach zuerst von fünf Todesopfern. Vier Männer und eine Frau seien gestorben - nun hat sich die Zahl auf sechs vergrössert.
Zwei Tote waren in der Ortschaft Alto Hospicio, in der Nähe von Iquique, zu beklagen, wie das Nachrichtenportal Emol nach Angaben des lokalen Bürgermeisters berichtete. Drei Personen wurden schwer verletzt. Das Beben am Dienstagabend hatte eine Stärke von 8,2.
Mehrere Tsunami-Wellen
Wegen einer Tsunami-Warnung wurde die Bevölkerung an der nordchilenischen Küste aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Das Epizentrum habe sich zwischen Arica und Iquique in 38,9 Kilometern Tiefe befunden, wie die chilenische Erdbebenwarte CSN mitteilte.
Das Innenministerium gab an, das Wasser vor der Küste habe sich mehrere Meter zurückgezogen - ein Zeichen für hohe bevorstehende Wellen. Im Norden Chiles erreichte nach Angaben der Marine bereits nach 45 Minuten eine erste Flutwelle das Land. Laut dem Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik verursachte das Beben mehrere Tsunami-Wellen, die höchste mit 2,3 Metern. Es wurde erwartet, dass sie sich binnen fünf Stunden immer weiter nach Süden verlagern würden.
In Iquique brachen zwei Brände aus, wie der Radiosender Bio Bio berichtete. Die Landstrasse von Iquique nach Colchane, an der bolivianischen Grenze, sei beschädigt worden. Und in Arica sei Geröll von dem 130 Meter hohen Küstenhügel Morro de Arica gerutscht.
Flucht aus dem Gefängnis
In der Stadt kam es auch zu Stromunterbrüchen. In Iquique seien rund 300 Frauen aus dem lokalen Gefängnis geflüchtet, berichtete Emol nach Angaben von Innenminister Peñalillo.
Die Evakuierung der Küstenstreifen in nordchilenischen Städten wie Arica und Antofagasta sei in der ersten Stunde nach dem Beben problemlos gewesen, berichtete der Radiosender Cooperativa nach Angaben lokaler Behörden. Auch im Süden Perus fanden Evakuierungen statt. Veronica Castillo aus der Stadt Arica am nördlichsten Ende der chilenischen Küste, berichtete telefonisch, die Strassenbeleuchtung sei während der Evakuierung ausgefallen.
Die Flughäfen von Arica und Iquique wurden geschlossen. Flüge, die von Santiago in die Städte im Norden bereits gestartet waren, kehrten zur chilenischen Hauptstadt zurück. In Antofagasta und Arica wurde der Schulunterricht für Mittwoch abgesagt. In Iquique gab es einige Plünderungsversuche, erklärte der Gouverneur Gonzalo Prieto.
Mehrere Nachbeben
Chiles Staatschefin Michelle Bachelet verfolgte die Situation vom Regierungsgebäude in Santiago de Chile aus. In der ersten Stunde nach dem Erdbeben wurden vier Nachbeben von einer Stärke ab 5,0 verzeichnet.
Das Beben am Abend chilenischer Ortszeit war bis ins Binnenland Boliviens zu spüren. Auch in den peruanischen Städten Tacna, Moquegua und Arequipa fiel teilweise der Strom aus. Die Kupferbergwerke im Norden Chiles und im Süden Perus verzeichneten keine schweren Schäden.
Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Südchile mehr als 500 Menschen umgekommen. In Nordchile waren dagegen seit dem 19. Jahrhundert keine Erdbeben dieser Stärke verzeichnet worden. In den vergangenen Wochen hatten rund 400 schwächere Beben das Gebiet erschüttert. Chile befindet sich an der Kontaktgrenze der tektonischen Nazca-Platte mit der südamerikanischen Platte.
Indonesien warnt vor Tsunami
Das Tsunami-Warnzentrum für die Pazifikregion auf Hawaii gab eine Tsunami-Warnung für einen mehr als 4800 Kilometer langen Küstenstreifen in Süd- und Zentralamerika aus. Peru und Ecuador mahnten Küstenbewohner zur erhöhten Wachsamkeit. Das Beben war so heftig, dass es bis nach Bolivien zu spüren war.
Die indonesische Regierung warnte, das tausende Kilometer von Chile entfernte Archipel könnte am Donnerstag von bis zu einem halben Meter hohen Tsunami-Wellen getroffen werden. Betroffen seien die Insel Bali, Teile der Hauptinsel Java, Sulawesi sowie Papua. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Strände zu meiden.
Probleme mit dem Verkehr
Auf den von der Küste wegführenden Strassen bildeten sich Staus, während die Bewohner sich in höher gelegene Gebiete flüchteten. Dort mussten sie die Nacht über ausharren, bis Innenminister Peñalillo den Tsunami-Alarm schliesslich nach rund zehn Stunden aufhob.
Am Flughafen von Iquique wurde der Kontrolltower beschädigt, sämtliche Flüge in die nördlichen Städte Iquique, Antofagasta und Arica wurden gestrichen. Stromausfälle tauchten 80 Prozent des Stadtgebiets von Arica ins Dunkel. Mehrere Gebäude gerieten in Brand.
Zwei Tote waren in der Ortschaft Alto Hospicio, in der Nähe von Iquique, zu beklagen, wie das Nachrichtenportal Emol nach Angaben des lokalen Bürgermeisters berichtete. Drei Personen wurden schwer verletzt. Das Beben am Dienstagabend hatte eine Stärke von 8,2.
Mehrere Tsunami-Wellen
Wegen einer Tsunami-Warnung wurde die Bevölkerung an der nordchilenischen Küste aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Das Epizentrum habe sich zwischen Arica und Iquique in 38,9 Kilometern Tiefe befunden, wie die chilenische Erdbebenwarte CSN mitteilte.
Das Innenministerium gab an, das Wasser vor der Küste habe sich mehrere Meter zurückgezogen - ein Zeichen für hohe bevorstehende Wellen. Im Norden Chiles erreichte nach Angaben der Marine bereits nach 45 Minuten eine erste Flutwelle das Land. Laut dem Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik verursachte das Beben mehrere Tsunami-Wellen, die höchste mit 2,3 Metern. Es wurde erwartet, dass sie sich binnen fünf Stunden immer weiter nach Süden verlagern würden.
In Iquique brachen zwei Brände aus, wie der Radiosender Bio Bio berichtete. Die Landstrasse von Iquique nach Colchane, an der bolivianischen Grenze, sei beschädigt worden. Und in Arica sei Geröll von dem 130 Meter hohen Küstenhügel Morro de Arica gerutscht.
Flucht aus dem Gefängnis
In der Stadt kam es auch zu Stromunterbrüchen. In Iquique seien rund 300 Frauen aus dem lokalen Gefängnis geflüchtet, berichtete Emol nach Angaben von Innenminister Peñalillo.
Die Evakuierung der Küstenstreifen in nordchilenischen Städten wie Arica und Antofagasta sei in der ersten Stunde nach dem Beben problemlos gewesen, berichtete der Radiosender Cooperativa nach Angaben lokaler Behörden. Auch im Süden Perus fanden Evakuierungen statt. Veronica Castillo aus der Stadt Arica am nördlichsten Ende der chilenischen Küste, berichtete telefonisch, die Strassenbeleuchtung sei während der Evakuierung ausgefallen.
Die Flughäfen von Arica und Iquique wurden geschlossen. Flüge, die von Santiago in die Städte im Norden bereits gestartet waren, kehrten zur chilenischen Hauptstadt zurück. In Antofagasta und Arica wurde der Schulunterricht für Mittwoch abgesagt. In Iquique gab es einige Plünderungsversuche, erklärte der Gouverneur Gonzalo Prieto.
Mehrere Nachbeben
Chiles Staatschefin Michelle Bachelet verfolgte die Situation vom Regierungsgebäude in Santiago de Chile aus. In der ersten Stunde nach dem Erdbeben wurden vier Nachbeben von einer Stärke ab 5,0 verzeichnet.
Das Beben am Abend chilenischer Ortszeit war bis ins Binnenland Boliviens zu spüren. Auch in den peruanischen Städten Tacna, Moquegua und Arequipa fiel teilweise der Strom aus. Die Kupferbergwerke im Norden Chiles und im Süden Perus verzeichneten keine schweren Schäden.
Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Südchile mehr als 500 Menschen umgekommen. In Nordchile waren dagegen seit dem 19. Jahrhundert keine Erdbeben dieser Stärke verzeichnet worden. In den vergangenen Wochen hatten rund 400 schwächere Beben das Gebiet erschüttert. Chile befindet sich an der Kontaktgrenze der tektonischen Nazca-Platte mit der südamerikanischen Platte.
Indonesien warnt vor Tsunami
Das Tsunami-Warnzentrum für die Pazifikregion auf Hawaii gab eine Tsunami-Warnung für einen mehr als 4800 Kilometer langen Küstenstreifen in Süd- und Zentralamerika aus. Peru und Ecuador mahnten Küstenbewohner zur erhöhten Wachsamkeit. Das Beben war so heftig, dass es bis nach Bolivien zu spüren war.
Die indonesische Regierung warnte, das tausende Kilometer von Chile entfernte Archipel könnte am Donnerstag von bis zu einem halben Meter hohen Tsunami-Wellen getroffen werden. Betroffen seien die Insel Bali, Teile der Hauptinsel Java, Sulawesi sowie Papua. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Strände zu meiden.
Probleme mit dem Verkehr
Auf den von der Küste wegführenden Strassen bildeten sich Staus, während die Bewohner sich in höher gelegene Gebiete flüchteten. Dort mussten sie die Nacht über ausharren, bis Innenminister Peñalillo den Tsunami-Alarm schliesslich nach rund zehn Stunden aufhob.
Am Flughafen von Iquique wurde der Kontrolltower beschädigt, sämtliche Flüge in die nördlichen Städte Iquique, Antofagasta und Arica wurden gestrichen. Stromausfälle tauchten 80 Prozent des Stadtgebiets von Arica ins Dunkel. Mehrere Gebäude gerieten in Brand.
(awe/sda)
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