Stellenmarkt: Erholung im Internet deutlicher als in der Presse

publiziert: Dienstag, 4. Mai 2004 / 10:51 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 4. Mai 2004 / 11:08 Uhr

Bern - Nach drei mageren Jahren rappeln sich die Stellenanzeigen in der Schweiz wieder etwas auf. Die Presse hinkt dabei aber im Vergleich mit dem Internet hinterher.

Immer mehr Menschen surfen bei der Jobsuche im Internet.
Immer mehr Menschen surfen bei der Jobsuche im Internet.
"Die ersten drei Monaten 2004 waren beachtlich, auch wenn die Entwicklung noch nicht reicht, um eine klare Tendenz auszumachen", sagt Wouter van der Lelij, Chef der Westschweizer Internet-Jobbörse jobUP.

Diese Beobachtung bestätigt jobpilot, der Index für den Online-Stellenmarkt. Er weist eine Stabilisierung seit dem vergangenen Frühling aus und seit der letzten Erhebung im Januar einen Aufschwung.

Einbruch ab Frühling 2001

Bei der Presse hinkt die Entwicklung hinterher, wie dem Manpower-Stellenindex zu entnehmen ist. Die Anzeigen stiegen seit dem Herbst nur leicht.

Die vorherige Inseratenflaute setzte zwar auch dem Online-Stellenmarkt zu. Anbieter schlossen sich mit anderen zusammen oder gingen ein. Der Schlag war aber nicht so brutal wie bei den Print-Medien. Setzte der Rückgang bei der Presse bereits im Frühling 2001 ein, schmolz der Internet-Stellenmarkt ab dem Herbst jenes Jahres.

Nach Angaben der Stiftung Werbestatistik Schweiz generierten Stelleninserate in der Presse 2000 noch 579 Mio. Franken. Obwohl die Zahlen für 2003 noch nicht vorliegen, dürfte das Volumen nur mehr 215 Mio. Fr. erreicht haben.

Verglichen mit dem Jahr 2002 (320 Mio. Fr.) resultierte demnach ein Rückgang um ein gutes Drittel. Dabei musste die eher von den Inseraten abhängige überregionale Presse mehr Federn lassen als lokale Publikationen.

Für Titel wie beispielsweise "Tribune de Genève" oder "24 Heures" machen die Stelleninserate kaum mehr als 5 bis 10 Prozent des Umsatzes von 50 bis 55 Mio. Fr. aus, sagt Georges von Csernatony, der Strategieverantwortliche bei der Anzeigenagentur Publicitas. Vor der Krise waren es zwischen 20 und 25 Prozent auf einen Umsatz von 60 bis 70 Mio. Franken.

Tamedia, Leader im Schweizer Print-Geschäft, musste wegen der fehlenden Stelleninserate besonders schmerzhafte Einbussen hinnehmen. Im vergangenen Jahr kamen rund 50 Mio. Fr. des Umsatzes aus diesem Bereich; im Jahr 2000 waren es viermal mehr gewesen.

Internet-Markt noch klein

Was den Online-Stellenmarkt betrifft, gibt es in der Schweiz derzeit keine Statistik - direkte Vergleiche sind damit unmöglich. Markus Bieri, Chef von TopJobsScout24, dem grössten Internet-Anbieter von Stellenanzeigen, gibt deswegen nur Schätzungen ab.

Laut Bieri erreicht der Marktanteil mit 12 Mio. bis 15 Mio. Fr. gut 5 bis 7 Prozent des Stelleninseratevolumens der Presse. Vor dem Einbruch hätten sich die Umsätze zwischen 20 Mio. und 25 Mio. Fr. bewegt.

Nachholbedarf bei der Presse

Die Internet-Anbieter vermuten, die goldenen Zeiten für Stelleninserate in der Presse seien vorbei. Publicitas-Mann von Csernatony fordert allerdings eine differenziertere Betrachtung. Der Einbruch im Stelleninserategeschäft der Presse sei vor allem konjunkturell bedingt.

Die sinkenden Arbeitslosenzahlen würden bei der Presse zu grossem Nachholbedarf führen. Dazu komme, dass viele Internet-Anbieter noch nicht rentierten oder gerade bei einer schwarzen Null herumdümpelten.

(Von Anne Césard/sda)

 
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