Tod beim Übertritt in die USA

publiziert: Donnerstag, 8. Jan 2004 / 16:05 Uhr

Washington - Die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist eine der gefährlichsten der Welt. An einigen Stellen ist sie so gut befestigt und bewacht wie einst die innerdeutsche Grenze. Pro Jahr verdursten circa 400 mexikanische Einwanderer in der Wüste.

An anderen Stellen der mehrere tausend Kilometer langen Strecke zwischen Pazifik und dem Golf von Mexiko machen Wüstenregionen und der Rio Grande das Passieren zu einem lebensgefährlichen Unterfangen.

Zwischen 1998 und 2001 kamen nach Angaben der US-Behörden rund 1220 Einwanderer aus Lateinamerika beim Versuch ums Leben, illegal die Grenze zum reichen Norden zu überqueren. Mehr als 400 Einwanderer verdursteten in der Wüste, etwa 300 weitere ertranken im Rio Grande.

Dutzende erstickten in den Lastwagen von Menschenschleppern. Den verarmten, vorwiegend mexikanischen Einwanderern drohen beim Überqueren der Grenze auch Überfälle von Banden, die sich auf die meist wehrlosen Opfer spezialisiert haben. Die Einwanderer, die oft ihr gesamtes Barvermögen bei sich tragen, werden ausgeraubt; Frauen werden vielfach Opfer von Vergewaltigern.

Wachtürme und Mauern

Die Grenze ist zum Teil mit Wachtürmen, Zäunen und Sperranlagen schwer befestigt. Die US-Border Patrol ist im Dauereinsatz, um illegale Einwanderer aufzuspüren.

Rund 1,5 Millionen Einwanderer wurden zwischen 1998 und 2001 von US-Grenzbeamten aufgegriffen und wieder in ihre Heimatländer zurückgeschickt. T. C. Boyle beschrieb das Schicksal der Einwanderer in seinem berühmten Roman "Tortilla Curtain". Den Titel wählte er in Anlehnung an den Eisernen Vorhang des Kalten Krieges.

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Wenn es die Einwanderer einmal in die Vereinigten Staaten geschafft haben, gelingt es ihnen in der Regel recht schnell, eine schlecht bezahlte Arbeit zu finden, die kein US-Bürger annehmen würde. Vielfach arbeiten sie unter härtesten Bedingungen als Putzfrauen, Küchenhilfen, Gärtner oder auf den Plantagen als Obst- und Gemüsepflücker.

Die weltgrösste Supermarktkette Wal-Mart, die 1,3 Millionen Angestellte zählt, wurde erst vor zwei Monaten wegen Diskriminierung und Ausbeutung verklagt. In 60 ihrer Filialen wurden rund 300 Arbeiter festgenommen, die als Putzkolonnen arbeiteten und keine Papiere vorweisen konnten.

Das Unternehmen erklärte, es habe von diesen Anstellungen nichts gewusst. Mit den Reinigungsarbeiten seien Subunternehmer beauftragt gewesen.

(bsk/news.ch mit Agenturen)

 
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