Viktor Röthlin lief am Berlin-Marathon Schweizer Bestzeit

Röthlin verbesserte die Bestmarke, die der Berner Daniel Böltz am 3. März 1991 in Los Angeles aufgestellt hatte, um 16 Sekunden auf 2:10:54. Eine überragende Leistung zeigte die Frauen-Siegerin Naoko Takahashi. Die Japanerin blieb in 2:19:46 als erste Athletin überhaupt unter 2:20 Stunden; sie unterbot die zwei Jahre alte Welt- Bestleistung der zweitplatzierten Kenianerin Tegla Loroupe um 57 Sekunden.

Für Röthlin, den in Magglingen arbeitenden und trainierenden Läufer des TV Alpnach, zahlt sich die eigenwillige Saisonplanung aus. Ende April in Rotterdam hatte er in 2:12:22 eine persönliche Bestzeit erzielt, verzichtete dann aber auf die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Edmonton. Er habe sich vorgenommen, sich auf schnelle Läufe zu konzentrieren und nicht auf taktisch gelaufene Marathons (wie die WM), in denen die Platzierungen im Vordergrund stünden, so Röthlin.

«Wenn es für mich so etwas wie einen perfekten Marathon gibt, so war es jetzt sicher der in Berlin», sagte der überglückliche Obwaldner nach dem prestigeträchtigen, von rund 37 000 Läuferinnen und Läufern bestrittenen Anlass. Er habe in seinem «extrem regelmässigen» Lauf keine einzige Schwäche erlitten und habe in der zweiten Hälfte des Rennens sogar zusetzen können. Gegen Schluss überholte er Konkurrent um Konkurrent und brachte sich von einer Platzierung in der 20er-Rängen nach vorne. «Es war ein wunderbares Gefühl.»

Dass er mit Leichtigkeit die Limite für die nächstjährigen Europameisterschaften in München (2:13:30) erfüllte, war für Viktor Röthlin im Rennen seines Lebens nur noch eine angenehme Nebenerscheinung. Mit zwei zweiten Plätzen in Vorbereitungsrennen in Polen (Halbmarathon und CISM-Lauf über 10 km) hatte Röthlin angedeutet, dass ihm in Berlin eine ausgezeichnete Zeit gelingen könnte.

(kil/sda)