Vorwürfe gegen Ex-OZ-Chef Rüegg bestätigt

Die Kommissionszahlungen seien von Rüegg nicht «im Sinne der Good Corporate Practice» abgewickelt worden, teilte die OZ Holding mit. Die zwischen 1999 und 2006 ausgerichteten Kommissionszahlungen seien aber «wirtschaftlich begründet» gewesen, so die Finanzgesellschaft.

Die fraglichen von Rüegg abgewickelten Kommissionszahlungen seien etwa unvollständig dokumentiert gewesen oder es fehlten die entsprechenden schriftlichen Verträge, erläuterte OZ-Finanzchef Lorenzo Trezzini auf Anfrage. Die OZ Holding betont aber auch, dass keine Hinweise auf Zahlungen an Pensionskassenmanager gefunden worden seien.

Kein direkter Schaden

Ein direkter Schaden aus den Zahlungen sei der Gesellschaft nicht erwachsen, so Trezzini. Allerdings sei die mehrwöchige interne Untersuchung durch eine Wirtschaftsprüfungsfirma «relativ teuer». Die Gesellschaft überlege sich nun, diese Kosten bei Rüegg geltend zu machen.

Die OZ Bankers sehen auch in der eigenen Organisation Verbesserungsbedarf. Man habe nun entsprechende Schritt zur Stärkung des Controllings und der Compliance - also der Befolgung gesetzlicher Vorschriften - eingeleitet. Dabei dürfte es auch zur Aufstockung der personellen Ressourcen kommen.

Auch die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Rüegg. Das Verfahren gegen den ehemaligen OZ-Chef ist aus einem Strafverfahren gegen einen Manager der Siemens-Pensionkasse entstanden, wie Staatsanwalt Arno Thürig bestätigt. In Medienberichten war damals von Zahlungen zwischen Rüegg und dem Pensionskassenmanager geschrieben worden.

(bert/sda)