Weniger Bio-Betriebe, mehr Höfe mit «exotischen» Tieren

publiziert: Donnerstag, 10. Jul 2008 / 10:33 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 10. Jul 2008 / 13:06 Uhr

Neuenburg - Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe hat 2007 weiter abgenommen. Gesunken ist auch die Anzahl der Bio-Betriebe. Immer mehr Bauernhöfe halten «exotische» Tierarten wie Lamas und Bisons.

Fast verdoppelt haben sich seit 2000 die Betriebe, die «exotische» Tierarten, wie Bisons halten.
Fast verdoppelt haben sich seit 2000 die Betriebe, die «exotische» Tierarten, wie Bisons halten.
2 Meldungen im Zusammenhang
Dies geht aus der Landwirtschaftlichen Betriebszählung 2007 hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag veröffentlichte. Danach gab es in der Schweiz 1990 noch 92'800 Bauernbetriebe. Die Zahl ging auf 63 600 (2005) und knapp 61 800 (2007) zurück.

Seit 2000 sind jährlich 1250 Betriebe verschwunden, eine Abnahmerate von knapp 1,8 Prozent. Vor allem kleine Betriebe seien vom Strukturwandel betroffen, schreibt das BFS. Die Zahl der Betriebe mit einer Nutzflächte von über 25 Hektaren nahm dagegen zu.

Da die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche der Schweiz seit 1990 bei 1,06 Mio. ha verharrt, wuchs die Durchschnittsfläche der einzelnen Betriebe - von 11,5 ha (1990) auf 17,2 ha (2007).

Zahl der Bio-Betriebe rückläufig

Die Anzahl Bio-Betriebe nahm 2005 bis 2007 um 3,4 Prozent ab, von rund 6400 auf 6200. Bis 2005 war ihre Zahl stetig angewachsen. Auch bei den Bio-Betrieben gingen vor allem die kleineren Höfe ein.

Laut Bio-Suisse-Geschäftsführer Markus Arbenz zeichnete sich der Trend schon 2004/2005 ab. Auch die Bio-Landwirtschaft sei vom Strukturwandel nicht verschont. Es gab weniger Betriebe mit grösserer Anbaufläche. Insgesamt wuchs die Fläche für Bio-Landwirtschaft.

Experten nennen laut Daniel Bohnenblust vom BFS mehrere Gründe für den Rückgang bei den Bio-Betrieben. So habe es vor einigen Jahren Probleme beim Bio-Milchverkauf gegeben, was die Bio-Bauern verunsichert habe. Auch gebe es in der Bio-Landwirtschaft relativ komplizierte Vorschriften und hohen administrativen Aufwand.

Im letzen Jahr seien zudem die Vorschriften beim Futtermittelzukauf noch verschräft worden. Ob der Abwärts-Trend bei den Bio-Betrieben längerfristig anhalte, lasse sich indes noch nicht sicher voraussagen, erklärte Bohnenblust.

Diversifizierung in der Tierhaltung

Bei den Tierbeständen stagnierte die Zahl der Rinder bei rund 1,57 Mio. Auch hier ging die Zahl der Betriebe mit Rindviehhaltung seit 2000 zurück, die Herdengrösse pro Betrieb nahm von 31 auf 36 Tiere zu. Bei den Kühen geht der Anteil der reinen Milchkühe zurück, jener der Mutter- und Ammenkühe hat sich dagegen seit 2000 gut verdoppelt.

Seit längerem werde in der Tierhaltung eine Diversifizierung beobachtet, stellt die Landwirtschaftliche Betriebszählung fest. So wuchsen die Bestände an Ziegen und Pferden um 27 respektive 20 Prozent. Fast verdoppelt haben sich seit 2000 die Betriebe, die «exotische» Tierarten wie Bisons, Hirsche, Lamas und Alpakas halten.

Weniger Getreidefläche, mehr Rüben- und Raps-Anbau

Die Flächen für Ackerland, Getreide und Kartoffelanbau schrumpften 2005 bis 2007 um 2,3 respektive 6 und 6,1 Prozent.

Ausgedehnt wurden dagegen die Anbau-Flächen für Zuckerrüben (seit 2000 um 17 Prozent) und für Raps gar um 42 Prozent. Beim Raps spielen Anbaubeiträge eine Rolle.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Zahl der Bauernhöfe in der ... mehr lesen
Der Schweinebestand stagniert seit einigen Jahren bei rund 1,5 Mio. Tieren.
Bioprodukte: Der Kauf ist eine Vertrauensfrage, der Nicht-Kauf eine Preisfrage.
Hergiswil - Die Schweizerinnen und ... mehr lesen
Mehr Menschlichkeit für Tiere.
Für einen starken rechtlichen Tierschutz!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei spannende Neuerungen entdecken. mehr lesen  
Drogerie News Vegane Kosmetik ist ein Trend, der immer mehr Anhänger findet. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn ein ... mehr lesen  
Der globale Markt für vegane Kosmetik wird bis 2027 auf 20,8 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Fischforscher:innen bei der Electrobefischung.
Dübendorf - Eine gross angelegte Bestandsaufnahme in Schweizer Bächen hat über 50 Fischarten erfasst. Erstmals wurde auch bei Kleinfischen wie der Groppe ... mehr lesen  
Das Plankton in Gewässern bildet ein Netzwerk mit unzähligen Interaktionen, das dem gesamten Gewässerökosystem Stabilität verleiht. Dank eines einzigartigen Datensatzes aus zehn Schweizer Seen konnte die Eawag ermitteln, wie dieses Netzwerk auf Klimawandel und Überdüngung reagiert. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
Wir setzen uns für die Verbesserung der Qualität von Tierheimen und Tier ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 9°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich bedeckt mit Gewittern
Basel 9°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich trüb und nass
St. Gallen 8°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen gewitterhaft
Bern 7°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich trüb und nass
Luzern 9°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich trüb und nass
Genf 10°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 12°C 23°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen bedeckt mit Gewittern
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten