2,5 Milliarden Dollar in der Goldgrube Olympia

publiziert: Donnerstag, 5. Aug 2004 / 22:51 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Aug 2004 / 23:14 Uhr

Olympische Spiele bleiben die grösste Goldgrube in der Welt des Sports, und das Internationale Olympische Komitee hat es zu seiner Aufgabe erklärt, Platz 1 als 'Premium Product' zu behaupten. Mit Erfolg, wie die jüngsten Zahlen wieder zeigen.

Das Interesse an den Olympischen Spielen ist ungebrochen.
Das Interesse an den Olympischen Spielen ist ungebrochen.
1,498 Milliarden TV-Dollar fliessen für die Sommerspiele von Athen in die IOC-Kasse; für 2012 dürften es zwei Milliarden werden. Das IOC setzt weiter erstaunliche Steigerungsraten durch. Zum einen wegen des ungebrochenen Interesses in den USA, zum anderen wegen des "sauberen Image" Olympias, mit dem sich bei Sponsoren wuchern lässt. Auch deshalb, weil in den Stadien weiterhin ein Werbeverbot gilt.

Den Grossteil der Kosten trägt der US-Sender NBC, der 793 Millionen Dollar zahlt. Die Europäische Rundfunk-Union (EBU), der auch die SRG angehört, steuerte 394 Mio Dollar bei.

Neben den TV-Rechten gibt es als zweiten grossen Einnahmetopf die Vermarktung. Die elf Top-Sponsoren des IOC zahlen 600 Millionen Dollar für den Zeitraum 2001-2004 ein, um weltweit exklusiv werben zu dürfen. Nimmt man die nationalen Sponsoren für Athen hinzu, kommt man leicht auf eine Summe von 2,5 Milliarden Dollar, die in der Familie 2004 zur Verteilung bereitsteht.

Das IOC gibt sich verhältnismässig bescheiden. Von den gut 300 Millionen, auf die es Zugriff behält, wandert ein Grossteil über die "olympische Solidarität" in die sportliche Entwicklungshilfe für die Dritte Welt.

Grösste Nutzniesser sind jeweils die Veranstalter der Spiele. Athen deckt mit IOC-Hilfe rund die Hälfte der Kosten für die Organisation der Spiele (Budget 1,962 Milliarden Euro) ab. Allein 736 Millionen Dollar kommen aus dem TV-Topf, obwohl dem Veranstalter "nur" 49 Prozent zustehen (bisher 60 Prozent).

Aus beiden Bereichen gehen rund 250 Millionen Dollar an die 28 internationalen Sportverbände der Sommerspiele und etwa 330 Millionen an 201 der 202 Nationalen Olympischen Komitees. Das NOK der USA (USOC) wird gesondert mit etwa 165 Mio Dollar bedacht, weil acht der elf IOC-Sponsoren und die dicksten Fernsehverträge aus den Staaten kommen.

Die Fachverbände gehen bei den Marketing-Geldern leer aus, weil sie zum Teil über beträchtliche eigene Werbeeinnahmen verfügen. Von den TV-Geldern stehen ihnen etwa 255 Mio Dollar zu (17 Prozent) -- in Sydney waren es noch 190 Millionen. Sie werden intern nach einer olympischen Rangliste unterschiedlich verteilt, von etwa 6 Mio für Triathlon oder Taekwondo über 12 Mio für Fussball und Schwimmen bis zu 24 Mio für die Leichtathleten.

Die Nationalen Olympischen Komitees können im Schnitt mit je ein bis zwei Mio Dollar rechnen; hinzu kommen weitere Vergünstigungen. Weil alle Nationen am Start sein sollen, übernimmt das IOC die Reisekosten für Athleten und Betreuer kleinerer Länder. Auch für die grossen Mannschaften sind Unterkunft und Verpflegung im olympischen Dorf grundsätzlich frei.

Entwicklung der TV-Rechte weltweit für Sommerspiele (in Mio. US-Dollar)

1980 Moskau 101
1984 Los Angeles 287
1988 Seoul 403
1992 Barcelona 636
1996 Atlanta 935
2000 Sydney 1332
2004 Athen 1498

(bert/Si)

 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 0°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 13°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
Luzern 3°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten