61 Mio. Franken japanische Mafiagelder eingezogen

publiziert: Dienstag, 31. Aug 2004 / 18:39 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 31. Aug 2004 / 19:02 Uhr

Zürich - Die Bezirksanwaltschaft des Kantons Zürich (BAK IV) hat 61 Millionen Franken kriminellen Ursprungs eines führenden Kopfes der japanischen Mafia (Yakuza) eingezogen. Mangels Abkommen mit Japan könnte das Geld in die Kantonskasse fliessen.

Das Geld stamme aus illegalen Wucher-Kreditgeschäften.
Das Geld stamme aus illegalen Wucher-Kreditgeschäften.
Er habe bereits am 18. Juni den Einzug der Gelder verfügt, bestätigte Bezirksanwalt Ivo Hoppler gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Gestützt auf japanische Medienberichte meldet die italienische Agentur ANSA, 46 Millionen Dollar Gelder krimineller Herkunft seien definitiv an Zürich gegangen, weil Japan schweige.

Nicht an die Stadt Zürich, wie in den ausländischen Medienberichten angegeben, sondern an den Kanton ginge das Geld, wie Hoppler präzisierte. Und wieviel davon letztlich in Zürich bleibe, sei noch offen. Formell sei die grosse Summe zwar rechtmässig eingezogen worden. Aber auf politischer Ebene könnte sich daran laut Hoppler noch etwas ändern.

Der Kanton Zürich sperrte im letzten Dezember das Konto des Yakuza-Führers Suzuma Kajiyama, und eröffnete laut Hoppler aufgrund eigener Ermittlungen gegen diesen ein Strafverfahren. Es ging dabei um illegale Wucher-Kreditgeschäfte, aus denen laut den Zürcher Strafbehörden die in Zürich deponierten Gelder stammen sollen.

Das Hauptverfahren gegen Kajiyama läuft jedoch in Japan, der Mafiaboss sei dort angeklagt und kommt laut Hoppler nächstens vor Gericht. Da das Hauptverfahren in Japan laufe, habe Zürich, wie in solchen Fällen üblich, sein Verfahren eingestellt. Und wie üblich bei Geldern krimineller Herkunft, seien diese eingezogen worden.

Zwar gibt es laut Hoppler kein Rechtshilfeabkommen mit Japan. Japan habe denn auch auf den Einzug der Gelder bisher nicht reagiert. Hoppler hält es aber für möglich, dass sich jetzt die Japaner politisch um ein Abkommen bemühen könnten.

Wir wollten die Japaner nicht über den Tisch ziehen und haben nach unseren Gesetzen gehandelt, sagte Hoppler dazu. Das offizielle Japan müsste auf politischem Weg aktiv werden, andernfalls bleibe das Geld definitiv im Kanton Zürich. Vorderhand bleibe das auf ein Konto der Zürcher Kantonalbank transferierte Geld sicher in der Schweiz und trage jährlich kräftig Zinsen.

(fest/sda)

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