Afroamerikaner festgenommen
Angreifer erschiesst hinterrücks Vizesheriff in Texas
publiziert: Sonntag, 30. Aug 2015 / 08:30 Uhr

Washington - Nach dem mutmasslichen Mord an einem Vizesheriff im US-Bundesstaat Texas ist ein polizeibekannter 30-Jähriger festgenommen worden. Ihm werde zur Last gelegt, den 47-jährigen Vizesheriff Darren Goforth an einer Tankstelle hinterrücks erschossen zu haben.

6 Meldungen im Zusammenhang
Das teilte die Polizei am Samstag mit. Die brutale Tat löste eine Debatte über gefährliche Stimmungsmache gegen Polizisten im Zusammenhang mit dem Tod von unbewaffneten Schwarzen aus.

Dem 30-jährigen Afroamerikaner werde der Mord in einer Gegend von Houston vorgeworfen - ein «sinnloser und feiger Akt», sagte Sheriff Ron Hickman. Der Verdächtige habe eine lange Vorstrafenliste, zu der Widerstand gegen eine Festnahme und unsachgemässer Umgang mit einer Waffe gehörten. Zum möglichen Tatmotiv sagte Hickman, derzeit gehe die Polizei davon aus, dass Goforth «ein Ziel war, weil er eine Uniform trug». Es gebe keinerlei Hinweise auf einen anderen Beweggrund.

Goforth war am Freitagabend (Ortszeit) während des Betankens seines Streifenwagens hinterrücks erschossen worden. Wie die Polizei am Samstag unter Berufung auf Bilder einer Überwachungskamera mitteilte, schoss ein schwarzer Angreifer in weissem T-Shirt und dunklen Shorts dem 47-jährigen Beamten an einer Tankstelle zunächst in den Rücken. Danach stellte er sich demnach über sein am Boden liegendes Opfer und versetzte ihm noch mehrere weitere Schüsse. Goforth hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

«Rhetorik ausser Kontrolle»

Vor der Festnahme des mutmasslichen Täters hatte Sheriff Hickman von einem der schlimmsten Morde gesprochen, mit denen er es in seiner 45-jährigen Laufbahn zu tun gehabt habe. Hickman stellte einen Zusammenhang der Tat zu der massiven Kritik an Polizisten wegen Todesfällen von Schwarzen bei Polizeieinsätzen her. «Wenn die Rhetorik sich bis zu einem Punkt steigert, an dem der berechnende, kaltblütige Mord an einem Polizeibeamten geschieht, ist diese Rhetorik ausser Kontrolle geraten», kritisierte Hickman.

Wegen zahlreicher Fälle von Gewaltanwendung durch weisse Polizisten gegen Schwarze gibt es in den USA seit Monaten Kritik an Rassismus bei Polizisten. Unter anderem mit dem Slogan «Das Leben von Schwarzen zählt» kämpfen Aktivisten für Veränderung.

Hickman sagte dazu: «Wir haben gehört, dass das Leben von Schwarzen zählt. Das Leben aller zählt. Ja, das Leben von Cops zählt auch. Also warum lassen wir nicht einfach das Kriterium weg und sagen, das Leben aller zählt.»

Auch Bezirksstaatsanwältin Devon Anderson warnte vor einer pauschalen Kritik an Polizisten. «Es gibt in jedem Beruf ein paar faule Äpfel, das heisst nicht, dass den Strafverfolgungsbehörden ein offener Krieg erklärt werden sollte», erklärte sie. Es sei «an der Zeit für die schweigende Mehrheit in diesem Land, die Strafverfolgungsbehörden zu unterstützen».

Vor gut einem Jahr hatte sich an der Erschiessung des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch den weissen Polizisten Darren Wilson in der US-Kleinstadt Ferguson eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt entzündet. Seitdem gab es vielerorts Proteste, die mitunter in Gewalt ausarteten.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - In den USA sorgen erneut Videoaufnahmen von mutmasslicher Polizeigewalt für Aufsehen. Zwei Polizisten im Bundesstaat Texas wurden laut Medienberichten vom Mittwoch vom Dienst ... mehr lesen
Ferguson - Nach den Schusswechseln am Jahrestag des Todes von Michael Brown haben die Behörden in der US-Stadt ... mehr lesen 1
Los Angeles - In Ferguson treffen ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Allen Beamten wird Gefährdung zur Last gelegt. (Symbolbild)
Washington - Im Zusammenhang ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. Januar bis 20. August 2023 im Schweizerischen Kameramuseum Vevey  Nach mehrjähriger Arbeit wurde die fotografische Sammlung von Rodolphe Archibald Reiss von der Informationsressourcen- und Archivabteilung der UNIL (Université de Lausanne, UNIRIS) vollständig inventarisiert und digitalisiert. Es ist jetzt in das digitale Sammlungsportal der UNIL integriert und bietet freien Zugang zu einem einzigartigen Erbe. mehr lesen  
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine ... mehr lesen  
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die Webseiten von Medien, Regierungen, Internet-Service-Providern und Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen aufgedeckt. Im Fokus stehen nach aktuellen Erkenntnissen Organisationen in Ländern des Nahen Ostens bzw. mit Verbindungen dorthin. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten