Ausbildung oder Studium: Was ist die richtige Wahl für Schulabsolventen?

publiziert: Dienstag, 5. Mrz 2024 / 15:10 Uhr
Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verdient mehr.
Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verdient mehr.

Seit über zehn Jahren steigt die Anzahl der Studierenden in der Schweiz kontinuierlich an. Während sich im Semester 2012/2013 noch 138.621 Schulabsolventen für ein Studium an der universitären Hochschule entschieden, waren es im Semester 2022/2023 schon 167.748 junge Menschen.

Ähnlich wachsen die Zahlen der Fachhochschulabsolventen und auch die Nachfrage nach pädagogischen Hochschulen ist gestiegen. Aber ist ein Studium wirklich die richtige Wahl für jeden oder kann eine Überakademisierung der Städte auch negative Folgen haben?

Geisteswissenschaften weniger gefragt, Nachfrage nach Recht gestiegen

Die Beliebtheit einzelner Studiengänge hat sich verändert. Während eine geringere Nachfrage für Bereiche wie Sozial- und Geisteswissenschaften besteht, sind technische Studiengänge wie Pharmazie, Medizin, Informatik und Maschinenbau nach wie vor sehr begehrt. Hier steigen die Zahlen kontinuierlich an. Verglichen mit der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen dominiert das Studium aber deutlich, und zwar in allen Bereichen. Das ist einer der Gründe, warum von einer Überakademisierung gesprochen wird. In Ländern wie Deutschland sieht es nicht anders aus - hier werden deutlich mehr Uniplätze besetzt als Lehrstellen in Betrieben.

Aber ist das für jeden Schulabgänger sinnvoll? Was bewegt 274.900 Menschen im Semester 2022/2023 zur Immatrikulation und manifestiert die Entscheidung gegen die Ausbildung?

Ja oder nein? Was spricht für und gegen ein Studium?

Der gesellschaftliche Tenor ist klar: Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Fällt die Wahl auf einen Beruf wie Lehrer, Psychologe oder Mediziner, gibt es nur die Option fürs Studium, denn anders besteht keine Zugangsmöglichkeit. Zahlreiche Berufe lassen sich heute aber auch auf Basis einer Ausbildung mit späterer Weiterbildung erreichen. Hier sind Branchen wie Journalismus, Unternehmensberatung oder auch IT zu nennen. Wer studieren möchte, muss sich nicht zwingend nach dem Schulabgang dafür entscheiden. Es ist stattdessen möglich, erst eine Ausbildung zu absolvieren und anschliessend parallel zum Job zu studieren. Hier einige Argumente, die aus Sicht von Schulabgängern für ein Studium sprechen:

  • Mehr Zeit zur Orientierung: Während des Studiums besteht noch immer die Möglichkeit der beruflichen Orientierung. Eine Spezialisierung kann jederzeit ausgewählt werden.
  • Abwechslung: Die Anzahl der Studiengänge ist vielfältig, sodass es für nahezu jedes Interessengebiet die passende Option gibt.
  • Flexibilität und Freiheit: Beim Lernen an der Universität bleibt jedem Studierenden die Freiheit der Selbstorganisation. Das kann allerdings auch zum Problem werden, wenn es an Disziplin mangelt.
  • Karrierechancen: In vielen Unternehmen wird für Führungspositionen ein akademischer Abschluss vorausgesetzt, sodass der Zugang zu diesen Bereichen vom Abschluss abhängen kann.
  • Späteres Gehalt: Statistisch gesehen verdienen Akademiker im späteren Berufsleben mehr.
Wer für sich den Weg der akademischen Laufbahn wählt, findet viele gute Argumente, um diese Entscheidung zu stützen. Es gibt aber auch eine andere Sicht der Dinge, die (je nach Persönlichkeit und Wünschen) dagegen sprechen kann:
  • Vorfinanzierung: Im Studium selbst verdienen die Studierenden kein Geld, sondern müssen sogar noch Gebühren zahlen. Für viele bedeutet das einen langen Zeitraum der finanziellen Einschränkungen.
  • Zeitaufwand: Rund drei Jahre für den Bachelor und zwei Jahre für den Master sind länger als die Zeit einer regulären Berufsausbildung.
  • Praxisbezug: Das Studium ist sehr theorielastig und hat wenig mit praktischen Erfahrungen zu tun. Für jene, die gern direkt ins Berufsleben einsteigen möchten, kann das hinderlich sein.
  • Mangelnde Organisationsfähigkeit: Während die Flexibilität und Freiheit des Studiums für eine Personengruppe positiv ist, scheitert die andere daran. Nicht jeder hat die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und zu verwalten.

Ein wichtiger Faktor ist ausserdem das Thema Prüfungsangst. Für viele Schüler war jede Klassenarbeit eine Herausforderung und die Abiturprüfung nur mit enormer Selbstdisziplin und zitternden Knien zu schaffen. An der Uni wird es nicht weniger prüfungsintensiv und so sitzt die Angst vor dem Versagen im Nacken.

Zumindest in diesem Bereich gibt es für Studierende Optionen, um Ängste zu lindern. Universitäten sind zu fairen Bewertungen verpflichtet. Bei nachweislich unfairen Resultaten ist es sogar möglich, Prüfungsergebnisse auf juristischem Weg anzufechten und dagegen vorzugehen. Wer unter starken Ängsten bezüglich der Prüfungsverfahren leidet, könnte von mentalen Trainingsprogrammen profitieren. Obwohl sie quälend ist, lässt sich Prüfungsangst bei den meisten Menschen heilen oder wenigstens deutlich lindern.

Die dritte Option: Nach der Schule direkt in die Selbstständigkeit starten

Was ist eigentlich, wenn Schulabgänger nach dem Abitur aufs Lernen keine Lust mehr haben, aber trotzdem nach einer neuen Herausforderung suchen? Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Weiterentwicklung ist der direkte Sprung in die Selbstständigkeit stärker zum Thema geworden. Fragt man Kinder heute nach ihren Berufswünschen, sind es nicht mehr nur der Feuerwehrmann, Polizist oder Raumfahrer, sondern Influencer oder TikTok-Stars. Selbstständiges Arbeiten hat eine Menge Vorteile, unabhängig von der gewählten Branche. Ob als Dropship-Unternehmer, als Influencer oder mit der eigenen IT-Beratungsfirma - Wer nach dem Abi nicht mehr lernen möchte, kann heute einen dritten Weg einschlagen. Realistisch ist das aber nur für jene, die keinen idealisierten Träumen nachhängen. Selbstständig sein ist harte Arbeit und umgeht den Bedarf an ständiger Weiterentwicklung und Bildung nicht.

Abschliessend bleibt zu sagen, dass es zwar mehr Studierende in der Schweiz gibt, der Weg aber nicht zu jedem passt. Ein entscheidender Vorteil ist durch den Abschluss eines Studiums oder einer Ausbildung allerdings gegeben: Selbst wenn der Absolvent am Ende einen anderen Weg einschlägt oder selbstständig arbeitet, hat er immer einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche und so bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

(fest/pd)

Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von ...
Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen 
CBD, oder Cannabidiol, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da immer mehr Menschen die potenziellen gesundheitlichen Vorteile dieser Verbindung entdecken. Eine beliebte ... mehr lesen
Die Integration von CBD in Mahlzeiten und Getränke kann eine angenehme und effektive Möglichkeit sein.
Es ist an der Zeit, sich vom Gewichtsdruck zu befreien.
Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm auch die Bademodensaison. Für viele Frauen ist gerade dies eine Zeit der gemischten Gefühle. Schliesslich möchten viele dem ?Bikinifigur-Ideal? entsprechen. ... mehr lesen  
Dass in vielen Bereichen Fachkräfte gesucht und benötigt werden, das ist keine neue Erkenntnis. Doch welche Bereiche kommen uns in den Sinn, wenn wir uns die Frage stellen, wo es besonders wichtig sein ... mehr lesen
In der Altenbetreuung ist der Personalbedarf besonders hoch.
PUBLINEWS ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von news.ch. PUBLINEWS-Meldungen sind speziell als solche gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

PUBLINEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@news.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
Viele Werbenetzwerke und soziale Medienplattformen verbieten explizit die Werbung für CBD-Produkten.
Werbung Herausforderungen von CBD in Bezug auf Werbung CBD-Produkte erleben einen Boom, doch für ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Die Algorithmen müssen neu geschrieben werden.
Medien Musik-Hits können von KI vorausgesagt werden Die genaue Vorhersage von Hits war schon immer eine schwierige Aufgabe, da herkömmliche Methoden auf der Analyse von Liedelementen aus grossen Datenbanken ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 1°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 7°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 3°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Bern 1°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 3°C 19°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Genf 5°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten