Ausbildung oder Studium: Was ist die richtige Wahl für Schulabsolventen?
Seit über zehn Jahren steigt die Anzahl der Studierenden in der Schweiz kontinuierlich an. Während sich im Semester 2012/2013 noch 138.621 Schulabsolventen für ein Studium an der universitären Hochschule entschieden, waren es im Semester 2022/2023 schon 167.748 junge Menschen.
Ähnlich wachsen die Zahlen der Fachhochschulabsolventen und auch die Nachfrage nach pädagogischen Hochschulen ist gestiegen. Aber ist ein Studium wirklich die richtige Wahl für jeden oder kann eine Überakademisierung der Städte auch negative Folgen haben?
Geisteswissenschaften weniger gefragt, Nachfrage nach Recht gestiegen
Die Beliebtheit einzelner Studiengänge hat sich verändert. Während eine geringere Nachfrage für Bereiche wie Sozial- und Geisteswissenschaften besteht, sind technische Studiengänge wie Pharmazie, Medizin, Informatik und Maschinenbau nach wie vor sehr begehrt. Hier steigen die Zahlen kontinuierlich an. Verglichen mit der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen dominiert das Studium aber deutlich, und zwar in allen Bereichen. Das ist einer der Gründe, warum von einer Überakademisierung gesprochen wird. In Ländern wie Deutschland sieht es nicht anders aus - hier werden deutlich mehr Uniplätze besetzt als Lehrstellen in Betrieben.
Aber ist das für jeden Schulabgänger sinnvoll? Was bewegt 274.900 Menschen im Semester 2022/2023 zur Immatrikulation und manifestiert die Entscheidung gegen die Ausbildung?
Ja oder nein? Was spricht für und gegen ein Studium?
Der gesellschaftliche Tenor ist klar: Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Fällt die Wahl auf einen Beruf wie Lehrer, Psychologe oder Mediziner, gibt es nur die Option fürs Studium, denn anders besteht keine Zugangsmöglichkeit. Zahlreiche Berufe lassen sich heute aber auch auf Basis einer Ausbildung mit späterer Weiterbildung erreichen. Hier sind Branchen wie Journalismus, Unternehmensberatung oder auch IT zu nennen. Wer studieren möchte, muss sich nicht zwingend nach dem Schulabgang dafür entscheiden. Es ist stattdessen möglich, erst eine Ausbildung zu absolvieren und anschliessend parallel zum Job zu studieren. Hier einige Argumente, die aus Sicht von Schulabgängern für ein Studium sprechen:
- Mehr Zeit zur Orientierung: Während des Studiums besteht noch immer die Möglichkeit der beruflichen Orientierung. Eine Spezialisierung kann jederzeit ausgewählt werden.
- Abwechslung: Die Anzahl der Studiengänge ist vielfältig, sodass es für nahezu jedes Interessengebiet die passende Option gibt.
- Flexibilität und Freiheit: Beim Lernen an der Universität bleibt jedem Studierenden die Freiheit der Selbstorganisation. Das kann allerdings auch zum Problem werden, wenn es an Disziplin mangelt.
- Karrierechancen: In vielen Unternehmen wird für Führungspositionen ein akademischer Abschluss vorausgesetzt, sodass der Zugang zu diesen Bereichen vom Abschluss abhängen kann.
- Späteres Gehalt: Statistisch gesehen verdienen Akademiker im späteren Berufsleben mehr.
- Vorfinanzierung: Im Studium selbst verdienen die Studierenden kein Geld, sondern müssen sogar noch Gebühren zahlen. Für viele bedeutet das einen langen Zeitraum der finanziellen Einschränkungen.
- Zeitaufwand: Rund drei Jahre für den Bachelor und zwei Jahre für den Master sind länger als die Zeit einer regulären Berufsausbildung.
- Praxisbezug: Das Studium ist sehr theorielastig und hat wenig mit praktischen Erfahrungen zu tun. Für jene, die gern direkt ins Berufsleben einsteigen möchten, kann das hinderlich sein.
- Mangelnde Organisationsfähigkeit: Während die Flexibilität und Freiheit des Studiums für eine Personengruppe positiv ist, scheitert die andere daran. Nicht jeder hat die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und zu verwalten.
Ein wichtiger Faktor ist ausserdem das Thema Prüfungsangst. Für viele Schüler war jede Klassenarbeit eine Herausforderung und die Abiturprüfung nur mit enormer Selbstdisziplin und zitternden Knien zu schaffen. An der Uni wird es nicht weniger prüfungsintensiv und so sitzt die Angst vor dem Versagen im Nacken.
Zumindest in diesem Bereich gibt es für Studierende Optionen, um Ängste zu lindern. Universitäten sind zu fairen Bewertungen verpflichtet. Bei nachweislich unfairen Resultaten ist es sogar möglich, Prüfungsergebnisse auf juristischem Weg anzufechten und dagegen vorzugehen. Wer unter starken Ängsten bezüglich der Prüfungsverfahren leidet, könnte von mentalen Trainingsprogrammen profitieren. Obwohl sie quälend ist, lässt sich Prüfungsangst bei den meisten Menschen heilen oder wenigstens deutlich lindern.
Die dritte Option: Nach der Schule direkt in die Selbstständigkeit starten
Was ist eigentlich, wenn Schulabgänger nach dem Abitur aufs Lernen keine Lust mehr haben, aber trotzdem nach einer neuen Herausforderung suchen? Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Weiterentwicklung ist der direkte Sprung in die Selbstständigkeit stärker zum Thema geworden. Fragt man Kinder heute nach ihren Berufswünschen, sind es nicht mehr nur der Feuerwehrmann, Polizist oder Raumfahrer, sondern Influencer oder TikTok-Stars. Selbstständiges Arbeiten hat eine Menge Vorteile, unabhängig von der gewählten Branche. Ob als Dropship-Unternehmer, als Influencer oder mit der eigenen IT-Beratungsfirma - Wer nach dem Abi nicht mehr lernen möchte, kann heute einen dritten Weg einschlagen. Realistisch ist das aber nur für jene, die keinen idealisierten Träumen nachhängen. Selbstständig sein ist harte Arbeit und umgeht den Bedarf an ständiger Weiterentwicklung und Bildung nicht.
Abschliessend bleibt zu sagen, dass es zwar mehr Studierende in der Schweiz gibt, der Weg aber nicht zu jedem passt. Ein entscheidender Vorteil ist durch den Abschluss eines Studiums oder einer Ausbildung allerdings gegeben: Selbst wenn der Absolvent am Ende einen anderen Weg einschlägt oder selbstständig arbeitet, hat er immer einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche und so bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
(fest/pd)
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