Suche nach Lösungen

Bundesrat setzt Runden Tisch für Asbestopfer ein

publiziert: Mittwoch, 25. Feb 2015 / 16:33 Uhr
Rund 120 Personen erkranken jedes Jahr in der Schweiz an einem bösartigen Tumor im Bauch- und Brustfellbereich, infolge Einatmung von Asbestsfasern. (Symbolbild)
Rund 120 Personen erkranken jedes Jahr in der Schweiz an einem bösartigen Tumor im Bauch- und Brustfellbereich, infolge Einatmung von Asbestsfasern. (Symbolbild)

Bern - Der Bundesrat will verhindern, dass Asbestopfer in finanzielle Not geraten. Weil bisher unklar ist, wie dieses Ziel erreicht werden könnte, setzt er einen Runden Tisch ein.

5 Meldungen im Zusammenhang
Dieser wird von Alt Bundesrat Moritz Leuenberger geleitet und schliesst Vertreter der Wirtschaft, der Gewerkschaften, des Vereins Asbestopfer sowie der Behörden ein, wie der Bundesrat am Mittwoch beschlossen hat. Sie sollen nach Lösungen suchen, damit insbesondere Patientinnen und Patienten ohne Anspruch auf Leistungen der obligatorischen Unfallversicherung angemessen vor den finanziellen Folgen asbestbedingter Krankheiten geschützt werden können.

Rund 120 Personen erkranken jedes Jahr in der Schweiz an einem bösartigen Tumor im Bauch- und Brustfellbereich, weil sie in der Vergangenheit teils grosse Mengen von Asbestfasern eingeatmet haben. Die Unfallversicherung springt ein, wenn die tödlich verlaufende Krankheit berufsbedingt ist.

Rund ein Viertel der Fälle sind jedoch nicht berufsbedingt. Es handelt sich beispielsweise um Personen, die selbstständig erwerbend waren oder in der Nähe von Asbest verarbeitenden Betrieben lebten. Sie sind finanziell schlechter gestellt.

Kurze Verjährungsfrist

Ob berufsbedingt oder nicht, verjähren zivilrechtliche Ansprüche gegen Unternehmen nach geltendem Recht innerhalb von 10 Jahren. Die Asbestopfer selber sowie die Gewerkschaften forderten daher einen Runden Tisch, weil eine politische Lösung für dieses Problem immer weiter in die Ferne rückte.

Der Bundesrat hatte zunächst vorgeschlagen, die Verjährungsfrist für Personenschäden auf 30 Jahre zu verlängern. Der Nationalrat stimmte der Verlängerung zu, wenn auch nur auf 20 Jahre. Davon haben Asbestopfer jedoch nichts, da der Rat die Rückwirkung der längeren Frist ablehnte: Bereits verjährte Forderungen bleiben damit verjährt.

«Massgeschneiderte Lösung»

Justizministerin Simonetta Sommaruga regte zudem eine «massgeschneiderte Lösung» für Asbestopfer an. Hintergrund ist ein Strassburger Urteil, wonach die schweizerische Rechtsprechung zur Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei Asbesterkrankungen das Recht auf Zugang zu einem Gericht gemäss EMRK verletzt. Konkrete Vorschläge für eine solche Sonderlösung gibt es jedoch bisher nicht.

Hingegen fordert die Rechtskommission des Nationalrats per Motion einen Fonds zur Entschädigung von Asbestopfern. Das wiederum lehnt der Bundesrat ab, insbesondere wegen der ungeklärten Finanzierung. Die Regierung sieht auch keinen Grund dafür, private Verantwortung auf den Staat abzuwälzen.

(flok/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - In den älteren Modellen der ... mehr lesen
Die Trams in Zürich wurden unter die Lupe genommen.
Asbesterkrankungen können erst Jahrzehnte nach dem Kontakt mit den gesundheitsschädigenden Fasern auftreten. (Symbolbild)
Lausanne - Das Bundesgericht hat das Revisionsverfahren zu den Schadenersatz- und Genugtuungsansprüchen zweier Töchter eines Asbestopfers sistiert. mehr lesen
Rom/Bern - Sensation im Asbest-Prozess gegen den Schweizer Milliardär Stephan ... mehr lesen
Im Verfahren gegen Schmidheiny ging es um nahezu 3000 Menschen. (Symbolbild)
Bern - Der Nationalrat will Asbestopfer und andere Opfer von gesundheitlichen ... mehr lesen 1
Die vom Bundesrat vorgeschlagene Frist von 30 Jahren erscheint dem Nationalrat als zu lange.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der ... mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 6°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 1°C 12°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 11°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten