Couchepin für liberale Kulturpolitik

publiziert: Samstag, 5. Feb 2005 / 18:36 Uhr

Bern - Kulturminister Pascal Couchepin macht sich stark für eine liberale Kulturpolitik. Einflussversuche auf die Kunstschaffenden von rechter oder linker Seite müssten verhindert werden.

Laut Bundesrat Couchepin müssen schon Kinder für Kunst und Kultur gewonnen werden.
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Die Kunstfreiheit sei ein Grundwert des Liberalismus, hielt Couchepin gemäss Redetext an einer FDP-Veranstaltung in Zürich fest. In politisch rechts stehenden Kreisen bestehe die Tendenz, missliebige - das heisst links stehende Künstler - zu bestrafen, sagte er in Anspielung auf die umstrittene Hirschhorn-Ausstellung in Paris.

Linke Kreise versuchten gleichzeitig, rechts stehende Autoren auszugrenzen. Damit sprach er unter anderem die Affäre um den Walliser SVP-Nationalrat Oskar Freysinger an, der vom Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS) nicht aufgenommen worden war.

Quer zum Zeitgeist

Was für unsere Gesellschaft bedenklich ist, sind nicht die so genannten Skandalkünstler, sondern diejenigen, die die liberale Gesellschaft durch Zensur oder Ausgrenzung in Frage stellen wollen, so Couchepin. Kunstschaffende müssten quer zum Zeitgeist stehen können, um das Denken und den Widerspruch herauszufordern.

Der Bundesrat formulierte neben der Kunstfreiheit drei weitere Eckpfeiler für eine liberale Kulturpolitik: Kulturförderung, kulturelle Vielfalt und nachhaltige Kulturpolitik.

Interesse für Kultur wecken

Nachhaltigkeit bedeutet laut Couchepin, dass das Interesse der nächsten Generation geweckt wird. Rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung interessiere sich für keine kulturelle Produktion, stellte er fest.

Der Grund dafür liege zumeist in der Kindheit: Alle Massnahmen, die darauf ausgerichtet sind, Kinder für Kunst und Kultur zu interessieren, sind demnach von entscheidender Wichtigkeit. Darum will der Innenminister bei der Förderung des Zugangs zur Kultur mehr als die bisher vorgesehen 3 Millionen Franken einsetzen.

Verzichten will Couchepin im Rahmen des neuen Kulturförderungsgesetzes auf die geplanten 30 Millionen Franken zur Stützung von wichtigen kantonalen Institutionen. Es sei nicht am Bund und an der Politik zu entscheiden, welche kantonalen Angebote im gesamtschweizerischen Interesse seien, lautet die Begründung.

(mo/sda)

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