Ehefrau mit Beil erschlagen

Hintergrund des Tötungsdelikts ist ein Streit, den die seit 45 Jahren verheirateten Eheleute wegen eines erwachsenen Sohnes hatten. Der Mann kritisierte den Sohn, weil dieser nur zu Hause sitze und nicht arbeiten wolle. Dagegen nahm die Frau den 26-Jährigen immer wieder in Schutz.

Probleme begannen mit Pensionierung

Der aus dem Kosovo stammende Angeklagte und seine Frau hatten neun Kinder. Seit 1972 lebten sie in der Schweiz. Der Vater kannte nur noch zwei Lebensinhalte: harte Arbeit und seine Familie. 15 Jahre lang war er bei der Firma Sulzer in Winterthur tätig - bis 1995, als er in Pension ging. Dann begannen die Probleme.

Der Rentner lebte mit seiner Frau und den drei jüngsten Kindern in Winterthur. Dabei kam es zunehmend zu Konflikten mit den Kindern. Am meisten stritt sich der Angeklagte mit dem 1977 geborenen Sohn herum.

Sohn war Streitpunkt

Im Sommer 2003 nahmen die Spannungen zu, als sich der junge Mann weigerte, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Der Vater wollte den Sohn aus der Wohnung werfen - allerdings ohne Erfolg, da die Mutter fest zu ihrem Sohn hielt.

Laut Anklageschrift kam es am 29. Oktober 2003 erneut zu einem heftigen Streit. Dabei beschimpfte die Frau ihren Mann massiv und wurde dabei vom Sohn unterstützt. Als der Junior um 12.30 Uhr die Wohnung verliess, ging auch der Vater. Er begab sich in ein Einkaufszentrum und kaufte sich ein Beil.

Cumulus-Karte als Beweis

Seine anfängliche Behauptung, er habe die Tatwaffe schon lange besessen, wurde in der Untersuchung durch die von ihm benutzte Cumulus-Karte widerlegt.

Um 14 Uhr befand sich der Mann wieder bei seiner Frau. Als er erneut als Schwein und Hund tituliert wurde, griff er zum Beil. Über 20 Mal schlug er mit voller Wucht auf seine wehrlose, gehbehinderte Gattin ein. Die Frau hatte keine Ueberlebenschance. Der Täter begab sich später zur Stadtpolizei Winterthur, wo er seine Tat gestand.

(sl/sda)