Erfurt gedenkt der Toten des Schulmassakers

publiziert: Samstag, 26. Apr 2003 / 11:15 Uhr / aktualisiert: Samstag, 26. Apr 2003 / 13:07 Uhr

Erfurt - Ein Jahr nach dem Schulmassaker in Erfurt haben Tausende Menschen mit einer bewegenden Gedenkfeier der 16 Opfer gedacht. Rund 3500 Schüler, Lehrer, Eltern und Einwohner erinnerten auf dem Domplatz an die Bluttat

Hier im Gutenberg Gymnasium lief ein Schüler Amok und erschass 16 Menschen.
Hier im Gutenberg Gymnasium lief ein Schüler Amok und erschass 16 Menschen.
Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel rief zu Mut und Zuversicht auf. Die Erfahrung von Tod, Angst und Ohnmacht dürften nicht auf Dauer Macht über das Leben haben, sagte er. Die Schüler und Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums seien dabei ein Vorbild.

Die Feier begann um 10.53 Uhr mit Glockenläuten vieler Kirchen. Um diese Zeit begann der ehemalige Gutenberg-Schüler Robert Steinhäuser vor einem Jahr das Morden, bei dem er 16 Menschen umbrachte und sich erschoss.

Um 11.00 Uhr verharrte Erfurt in einer Schweigeminute. Erfurts Oberbürgermeister Manfred Ruge sagte, es sei noch zu kurz, wieder zum Alltag zurückzukehren. "Denn wir können nicht vergessen, wir wollen nicht vergessen."

Die Gedenkfeier unter dem Motto "Erinnern - Leben" sollte auch ein Zeichen des Neubeginns sein. In ihren Wünschen für die Zukunft brachten Schüler, Hinterbliebene, die Schuldirektorin und der Polizeidirektor zum Ausdruck, dass die Menschen mehr aufeinander zugehen sollten, um eine solche Tat zu verhindern.

Auf den Domstufen war ein grosses Kreuz, aber auch ein "G" aus Sonnenblumen als Symbol der Schule zu sehen. Schüler legten darin 16 Blumengebinde für die Opfer nieder.

(pt/sda)

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