Handball: Schweizer rehabilitieren sich

Weil sich Tunesien gegen Europameister Schweden im zum einzigen Mal gut gefüllten Elmenzah-Sportpalast überraschend 29:27 durchsetzte, kamen die ersten drei Teams auf je vier Punkte. Die Schweizer wiesen jedoch nach der 15:32-Schlappe vom Freitag gegen die Skandinavier das klar schlechteste Torverhältnis auf.

Gegen die Ukraine zeigte die SHV-Auswahl eine starke Reaktion auf die vortägige Kanterniederlage. Den Grundstein zum Erfolg legten die Schweizer mit einer ausgezeichneten Leistung in der ersten Halbzeit, die sie dank einer Angriffseffizienz von etwas über 60 Prozent mit 16:10 für sich entschieden. Insbesondere im Gegenstoss präsentierten sie sich mit sieben Toren enorm verbessert, nachdem ihnen in den beiden Partien zuvor kein einziger Treffer gelungen war.

Das Fazit fällt denn auch positiv aus. Das Ehret-Team ist für die wichtigen EM-Playoff-Spiele gegen die Türkei vom 14. und 21. Juni gerüstet. Mit Ausnahme der Partie gegen Schweden erfüllte jeder Akteur seinen Part, wodurch die SHV-Auswahl den Mangel an individueller Klasse kompensierte. Und die 6-0-Verteidigung hielt über weite Strecken dicht. "Wenn wir so verteidigen wird es für jeden Gegner schwer", erklärte Captain Robbie Kostadinovich. "Wir sind weiter als vor ein, zwei Jahren. Früher hätten wir gegen Tunesien und die Ukraine verloren."

Bei allem Lob wurde jedoch klar ersichtlich, dass die Mannschaft nach wie vor sehr abhängig von Kostadinovich ist. Erwischt der Regisseur, wie gegen Schweden, einen schlechten Tag, gerät das Gefüge ins Stocken.

von Sascha Fey, Tunis

Resultate des 3. Spieltag

Ukraine - Schweiz 22:26 (10:16). Tunesien - Schweden 29:27 (17:16). -- Schlussrangliste (je 3 Spiele): 1. Schweden 4 (93:69). 2. Tunesien 4 (85:75). 3. Schweiz 4 (69:81). 4. Ukraine 0.

(bert/sda)