Kahn habe keine Nuklearpläne geliefert

publiziert: Sonntag, 22. Jun 2008 / 09:52 Uhr

Bern - Abdul Qadeer Kahn, der «Vater der pakistanischen Atombombe», bestreitet in einem Interview, der Schweizer Ingenieursfamilie Tinner Nuklearpläne geliefert zu haben.

Abdul Qadeer Kahn lebt in Pakistan unter Hausarrest.
Abdul Qadeer Kahn lebt in Pakistan unter Hausarrest.
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Pakistan und er selber hätten «rein gar nichts mit dem zu tun, was Tinner oder seine Söhne auf ihren Computern hatten», sagt Kahn in einem schriftlich geführten Interview der «NZZ am Sonntag». Er bezeichnet die Tinners als «integre Familie, für die ich meine Hand ins Feuer legen würde».

Zusammen mit ihrem Vater Friedrich sollen die beiden Söhne Urs und Marco von 2001 bis 2003 für Khan gearbeitet haben, der ein geheimes Atomwaffenprogramm für Libyen durchführte.

Der US-Atomwaffenexperte David Albright wirft Khan vor, den Tinners Pläne eines verkleinerten Atomsprengkopfes beschafft zu haben.

Seit 1983 nicht mehr verändert

Diesen Vorwurf weist der Pakistaner im Interview zurück: Die Khan Research Laboratories hätten den Entwurf ihres Sprengkopfes 1983 fertiggestellt, dann Labortests durchgeführt und die Baumodelle versiegelt. Danach sei nichts mehr verändert worden, sagt der 72-Jährige.

Er habe den Tinners auch keine Pläne für Lenkwaffen-Trägersysteme überlassen: «Jeder konnte die Raketen bei den Nordkoreanern kaufen, warum hätten wir also solche Informationen an die Tinners weitergeben sollen?», sagt Khan weiter, der in Isalambad unter Hausarrest lebt.

Über die Aktenvernichtung durch den Bundesrat sagt Khan, sie sei «wahrscheinlich auf amerikanischen Druck hin» geschehen.

Der Bundesrat hatte Ende Jahr Akten und Datenträger vernichten lassen, die bei den Tinners gefunden worden waren. Die Akten enthielten angeblich Baupläne für Atomwaffen, Gas-Ultrazentrifugen und Lenkwaffensysteme.

(rr/sda)

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