Keller-Sutter: Strafrecht entspricht nicht dem Zeitgeist

publiziert: Sonntag, 12. Apr 2009 / 16:14 Uhr

Bern - Das vor zwei Jahren revidierte Strafrecht entspricht aus Sicht der Vizepräsidentin der Justizdirektorenkonferenz (KKJPD) nicht dem Zeitgeist. Karin Keller-Sutter kritisiert das Strafgesetz scharf: Es müsse in seiner Stossrichtung von Grund auf hinterfragt werden.

Karin Keller-Sutter begrüsst eine Umfrage von Eveline Widmer-Schlumpf, die herausfinden will, wo das Strafgesetz zu verbessern ist.
Karin Keller-Sutter begrüsst eine Umfrage von Eveline Widmer-Schlumpf, die herausfinden will, wo das Strafgesetz zu verbessern ist.
3 Meldungen im Zusammenhang
Der Gesetzgeber habe offenbar einen «einsichtigen, lernfähigen und kooperativen Straftäter» vor Augen gehabt, als er das gegenwärtige Strafrecht konzipierte, sagte die St. Galler Justizdirektorin Keller-Sutter. Das Strafrecht werde den Verhältnissen nicht gerecht.

Es sei etwa kaum möglich, die vielen Probleme, mit denen ein Grossteil der Täter behaftet sind, mit einer kurzen Freiheitsstrafe zu beheben, sagte Keller-Sutter. «Bei ausländischen Tätern, die die Schweiz wieder verlassen müssen, kann die Wiedereingliederung in unsere Gesellschaft nicht im Vordergrund stehen.»

Gegenüber den achtziger Jahren, aus denen viele Elemente des Strafrechts stammten, habe sich einiges geändert, sagte die FDP-Regierungsrätin. Die Gewaltbereitschaft bei Jungen habe zugenommen, und der Ausländeranteil bei den Straftätern sei gestiegen.

Deshalb begrüsst Karin Keller-Sutter eine Umfrage der Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (BDP), die herausfinden will, wo das Strafgesetz zu verbessern ist. Die Kantone könnten aus ihrer Praxis Hinweise auf Mängel geben. «Einige Mängel sind erst im Zuge der Anwendung sichtbar geworden», sagte Keller-Sutter.

(sl/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bundesrichter Hans Wiprächtiger lehnt eine erneute Revision des ... mehr lesen
Eine Verschärfung der Strafen würde Kriminelle nicht abschrecken.
Es muss abgeklärt werden, ob gesetzliche oder systematische Schwachstellen bestehen.
Aarau - Im Kanton Aargau sollen auf Bewährung entlassene Straftäter schneller in Sicherheitshaft gesetzt werden können, wenn sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Ob die ... mehr lesen 2
Bern - Die St. Galler Justizdirektorin ... mehr lesen 5
Überrascht über das Vorprellen: Karin Keller-Sutter.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde 2019 der Pilotversuch Mitarbeiter-Sharing gestartet, der nun mangels Beteiligung der Teilnehmenden beendet wird. mehr lesen  
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen  3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten