Schmiergeld-Gerüchte um Bezirksspital

Gesundheitsdirektor Ernst Hasler beauftragte mit der Untersuchung den Badener alt Oberrichter Rudolf Tschumper. Dieser solle allfällige Verantwortlichkeiten des Spitalabteilungschefs im Gesundheitsdepartement im Zusammenhang mit den Gerüchten und deren Weiterverbreitung klären, teilte das Departement mit.

Die Untersuchung konzentriert sich auf den Umgang des Chefs der Spitalabteilung mit den kursierenden Gerüchten, heisst es weiter. Bereits am vergangenen Montag war eine Revision der Rechnungslegung des Spitals durch eine externe Revisionsfirma sowie die kantonale Finanzkontrolle eingeleitet worden.

Zahlungen an Ärzte

Über daraus abzuleitende Massnahmen solle nach Vorliegen beider Untersuchungsergebnisse entschieden werden, hält das Departement fest. Gerüchte über angebliche Zahlungen des Spitals an Ärzte für die Zuweisung von Patienten waren vergangene Woche publik geworden und sorgten seitdem im Aargau für Wirbel.

Die Rede war von angeblichen Kickback-Geldern von 1000 Franken für eine Patienteneinweisung. Beim Spital und in der Ärzteschaft lösten die Vorwürfe Empörung aus. Der Chef der Spitalabteilung geriet ins Schussfeld, weil er die Gerüchte im Gespräch an eine Grossrätin weiter gegeben und später bestätigt hatte.

Umwandlung in Pflegeheim

Hintergrund des Streits ist die geplante Umwandlung des Bezirksspitals Brugg in ein Pflegeheim. Die Regierung begründet das Vorhaben namentlich mit der sinkenden Belegung und überdurchschnittlichen Pflegekosten im Bezirksspital.

In der betroffenen Region besteht jedoch starker Widerstand gegen die Umwandlung, welche im Aargau die erste Schliessung eines Spitals bedeuten würde. Der Aargauer Grosse Rat soll über das umstrittene Projekt bereits kommenden Dienstag entscheiden.

(bert/sda)