Schweizer Chirurgen berichten aus Singapur

Erst danach seien Aussagen darüber möglich, was vor dem Tod der 29-jährigen Iranerinnen falsch gelaufen sei, erklärte Beat Hammer in Aarau vor den Medien. Wie nach einem Flugzeugabsturz geht es darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen, um weitere Unglücke zu vermeiden.

Zu behaupten, ein solcher Eingriff diene der Forschung, sei höchst unethisch. Erstes Ziel sei der Dienst an den Patientinnen. Mit der sorgfältigen Vorbereitung sei für sie das Beste getan worden. Über den Verlauf der Operation sei eine Publikation vorgesehen, ergänzte Hammers Kollege Dennis Rohner.

Die Vorbereitungen für die Operation dauerte acht Monate, wie die Hirslanden Klinik Im Schachen in Aarau, an der die beiden Kiefer- und Gesichtschirurgen tätig sind, mitteilte. Medizinische und ethische Aspekte seien mit aller möglichen Sorgfalt abgeklärt worden. Risikoreich, aber machbar, war schliesslich das Fazit.

Die Zwillinge seien über die Gefahren ausführlich informiert worden. Nach einem Gespräch mit ihnen hatte ich das Gefühl, dass sich beide Schwestern die Trennung dennoch innigst wünschten, erklärte Dennis Rohner.

Beide Schwestern hätten extrem viel Blut verloren, weit mehr als erwartet. Auf die Frage, ob das voraussehbar gewesen wäre, gebe es noch keine Antwort, sagte Hammer. In der letzten Stunde der Operation seien über 60 Blutkonserven gebraucht worden.

(rr/sda)