Tessiner Dalton-Brüder verurteilt

Die beiden so genannten Dalton-Brüder müssen mit einem strengen Haftregime rechnen. Denn ihre jüngsten Delikte haben sie begangen, während sie noch Strafen absassen, die in den 1990er Jahren gegen sie ausgesprochen worden waren (unter anderem eine Verurteilung wegen der Ermordung eines italienischen Polizisten).

Die Pläne für ihre Beutezüge heckten sie teilweise im Gefängnis aus. Für Schlagzeilen sorgten sie am 13. Februar 2004, als sie mit einem gestohlenen Bagger das Eingangsportal eines Einkaufszentrums in Sant´Antonino demolierten, um einen Bancomat abzutransportieren.

Polizei kam zufällig vorbei

Eine zufällig vorbeifahrende Polizeipatrouille vereitelte den Coup und nahm das Brüderpaar fest. Der ältere wurde gleich in seine Zelle ins Gefängnis La Stampa gebracht - er hatte sich auf Hafturlaub befunden. Der jüngere der beiden Brüder war auf Bewährung in Freiheit.

Die Anklage bezichtigte die beiden Brüder, insgesamt über 30 Diebstähle sowie zwei Raubüberfälle verübt zu haben und forderte für beide eine exemplarisch hohe Zuchthausstrafe von je 13 Jahren.

Vorwürfe bestritten

Die beiden Angeklagten bestritten die Vorwürfe und bekannten sich lediglich der Hehlerei schuldig. Mangels Beweisen forderte die Verteidigung für beide eine humane Strafe in der Grössenordnung von einem Jahr.

Das Geschworenengericht gab der Verteidigung insofern Recht, als dass es das Brüderpaar von der Anklage des Raubes freisprach. Die zwei angeblich in Melide verübten Raubüberfälle liessen sich nicht zweifelsfrei nachweisen. Des Diebstahls wurden sie hingegen in rund 30 Fällen für schuldig befunden. Die Deliktsumme belief sich auf gut 700 000 Franken.

(fest/sda)