UNICEF kommt Erbe der Kunstsammlung Rau näher

Der 2002 verstorbene Gustav Rau hat eine Kunstsammlung im Wert von mehreren hundert Millionen Euro hinterlassen. Dazu gehören Werke von Paul Cézanne, Claude Monet und Lucas Cranach dem Älteren. Die rund 750 Werke lagern im Zollfreilager Embrach ZH.

UNICEF durfte die Werke bisher nicht verwerten, weil Rau mit dem 1999 abgefassten Erbvertrag andere Stiftungen - darunter seine eigene 3. Welt-Stiftung - enterbte. Deren Vertreter fochten den Erbvertrag an.

Zweifel an Geschäftsfähigkeit Raus

Sie bezweifelten, dass Rau zum Zeitpunkt des Erbvertrages noch geschäftsfähig gewesen sei. Sie begründeten das damit, dass dem schwer kranken Rau zuvor zeitweise Beistände zugeordnet gewesen seien.

Das Konstanzer Gericht hat nun entscheiden, UNICEF den nötigen Erbschein auszustellen. Ein über 260 Seiten starkes forensisch-psychiatrisches Gutachtens kam zum Schluss, Rau sei voll geschäftsfähig gewesen, als er den Vertrag mit UNICEF abschloss.

Gegen die Konstanzer Entscheidung kann beim Oberlandesgericht in Karlsruhe Beschwerde eingelegt werden. Dieses könnte dann auch noch einen Weiterzug ans Bundesgericht zulassen. Das allerdings bezeichnete der Konstanzer Richter Finn Martensen als wenig wahrscheinlich.

(tri/sda)