WM-Endrunde im Brennpunkt

publiziert: Mittwoch, 5. Okt 2005 / 08:43 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 5. Okt 2005 / 09:12 Uhr

Vier Tage vor dem zweitletzten WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Frankreich trafen die Nationalspieler in ihrer traditionellen Residenz in Schindellegi ein.

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Neun Tage lang drängt die WM 2006 in Deutschland die Alltagssorgen in den Hintergrund.

Als erster traf der erstmals aufgebotene Valon Behrami vor dem Hotel Panorama Resort & Spa hoch über dem Zürichsee ein - mehr als eine halbe Stunde vor dem offiziellen Besammlungszeitpunkt. Der Lazio-Profi mit albanischen Wurzeln wartete im Auto, bis mit Johann Vogel ein zweiter Spieler eintraf, um dann die bereits von zahlreichen Journalisten belagerte Hotellobby zu betreten.

Für alle anderen Spieler war die Zusammenkunft an beschaulicher Stätte nicht Neues, für einige jedoch willkommene Abwechslung. Christoph Spycher und Benjamin Huggel stehen mit Frankfurt derzeit am Ende der Tabelle. «Man kann die Situation im Verein sicher nicht ganz vergessen, aber wenigstens bis zum übernächsten Donnerstag etwas verdrängen», sagte Huggel. Der 26-jährige Basler wurde zuletzt in den Medien für seine Auftritte harsch kritisiert. «Ich war plötzlich der Sündenbock».

Schönes Wiedersehen

Früher habe er gespürt, wie vor allem bei den Auslandprofis riesige Freude bei den Zusammenzügen geherrscht habe, fuhr Huggel fort. «Jetzt weiss ich selber, wie schön es ist, alle Gesichter wieder zu sehen.» Schlechte Resultate nagten am Selbstvertrauen eines Profis, auch wenn er noch immer «mit breiter Brust» einrücke, gestand Huggel. Und das gute Klima in der Mannschaft lasse die Alltagssorgen jeweils in den Hintergrund treten.

«Vom grösseren Druck, geschürt durch die Medien», spricht Spycher, «vom anderen Wind, der in der Bundesliga weht», redet Huggel. «Es sind fast immer sechs oder sieben Kameras dabei, und sofort herrscht ein Trullalla», weiss jetzt auch Philipp Degen, der bei Dortmund vor allem zu Saisonbeginn für einige Fehltritte verantwortlich gemacht wurde. «Jetzt haben sie sich in Dortmund an meinen Stil gewöhnt», sagte der offensiv orientierte Aussenverteidiger, räumte aber ein, dass er nicht mehr so oft mit in den Angriff gehe wie zu Beginn seines Bundesliga-Engagements.

Barnetta unglücklich bei Leverkusen

Während Degen, Huggel und Spycher regelmässig zum Einsatz kommen, muss sich Tranquillo Barnetta derzeit mit Kurzauftritten begnügen. «Es ist natürlich schön, in den Kreis der Nati zurückzukehren, vor allem weil wir noch die Chance haben, uns für die WM zu qualifizieren», berichtete der in Leverkusen engagierte Ostschweizer. Wieso er mit Bayer nicht spiele, sage ihm der Trainer eigentlich nicht. Der inzwischen entlassene Klaus Augenthaler habe überhaupt nicht mit ihm gesprochen, und Rudi Völler sei ihm gegenüber auch wortkarger geworden.

Eine neue Situation lernte auch Daniel Gygax in Lille kennen. «Der Trainer schreibt jeweils die Namen auf und fertig», erklärte der Aargauer, der trotz Sonnenschein mit tief gezogener Wollmütze in Schindellegi einrückte. «Es ist schon eine neue Erfahrung, plötzlich nicht mehr in jedem Match zu spielen», so der 24-Jährige. Für ihn bedeutet nicht das Wiedersehen mit den Nati-Kollegen das Highlight, sondern das ganze Umfeld: «Endlich kann ich wieder Schweizerdeutsch reden.»

(Sascha Rhyner, Schindellegi/Si)

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