Argentinien sucht seine Diktatur-Akten

publiziert: Samstag, 2. Jan 2010 / 15:07 Uhr / aktualisiert: Samstag, 2. Jan 2010 / 15:23 Uhr

Buenos Aires - Unbekannte haben in Argentinien ein Büro des nationalen Menschenrechtssekretariats überfallen. Die Männer stahlen Dokumente über kriminelle Verwicklungen ehemaliger Militärs zu Zeiten der Diktatur und verliessen das Büro wieder.

«Todesengel» Alfredo Astíz muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten.
«Todesengel» Alfredo Astíz muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten.
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Dem Chef des Büros in La Plata, rund 60 Kilometer südöstlich von Buenos Aires, drohten die Männer bei dem Überfall in der Silvesternacht mit dem Tod, wie die Provinzregierung in Buenos Aires am Freitag mitteilte.

«Das ist ein einschüchterndes und mafiöses Verhalten», sagte der Gouverneur von Buenos Aires, Daniel Scioli. Die Kriminellen hätten gezielt Dokumente über diejenigen entwendet, die wegen Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 mit einer Verfolgung durch die Justiz rechnen müssten.

30'000 Menschen betroffen

Seit kurzem muss sich in Argentinien auch der als «Todesengel» berüchtigte ehemalige Offizier Alfredo Astíz vor Gericht verantworten. Er soll an der Verschleppung und Ermordung zweier französischer Nonnen und dutzender Oppositioneller beteiligt gewesen sein. Mit ihm stehen 18 weitere Soldaten vor Gericht, denen Gräueltaten vorgeworfen werden.

Insgesamt wurden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen während der argentinischen Militärdiktatur bis zu 30'000 Menschen gefoltert, ermordet oder verschwanden spurlos. Anfang dieses Jahres werden in diesem Zusammenhang mindestens fünf neue Fälle vor Gericht erwartet.

(tri/sda)

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