Der Tote meldet sich im Stern-Prozess zu Wort

publiziert: Montag, 15. Jun 2009 / 14:13 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Jun 2009 / 22:05 Uhr

Genf - Im Prozess um die Tötung des französischen Bankiers Edouard Stern ist die mutmassliche Täterin, Sterns damalige Geliebte, vor den Schranken des Genfer Strafgerichts gestanden. Doch auch nach ihrer Befragung bleiben zahlreiche Umstände der Tat unklar.

Die Anklage spielte Anrufe des Getöteten vor, die Verteidigung Anrufe der Angeklagten.
Die Anklage spielte Anrufe des Getöteten vor, die Verteidigung Anrufe der Angeklagten.
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Bleich, mit weissen Jeans und einer cremefarbenen Jacke angezogen, erschien die 40-Jährige vor Gericht. Detailliert schilderte sie ihre Beziehung zu dem Bankier, der 2005 in Genf in einem Sado-Maso-Latexanzug erschossen aufgefunden worden war. Die Ex-Geliebte gestand später, ihn getötet zu haben.

Die Beziehung sei in erster Linie eine Liebesgeschichte gewesen, sagte die Frau. Nachdem sie Stern 2001 kennengelernt hatte, trennte sich die 40-Jährige mehrmals vom Bankier. Stern, von dem die Frau im Präsens sprach, als ob er noch lebe, sei ein Mann, «der sich von einem Moment zum anderen völlig wandeln kann».

Streit ums Geld?

Ein Thema vor Gericht war auch die eine Million Dollar, die Stern seiner Geliebten überwies. Am 12. Februar erhält die Frau das Geld, behält es aber für sich. Vor Gericht begründete sie dies damit, dass die Überweisung des Geldes rein symbolischen Wert gehabt habe.

Am 28. Februar 2005 schliesslich eskalierte die Affäre: Stern habe ihr an den Kopf geworfen, eine Million sei viel Geld für eine Hure, sagte die 40-Jährige aus. Die Frau holt sich die Waffe des Bankiers - «wie ein Automat» - und feuert vier Kugeln ab.

Nachrichten auf dem Telefonbeantworter

Auch der Tote selber meldete sich zu Wort: Die Anwälte von Sterns Nachkommen spielten Nachrichten vor, die Stern auf dem Telefonbeantworter der Angeklagten hinterlassen hatte. Die Aufnahmen zeichnen das Bild eines verliebten, ja besessenen Mannes, der seine Geliebte zu jeder Tag- und Nachtzeit anrief.

(smw/sda)

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