Ex-Verdächtiger im Mordfall Lindh fordert Schadenersatz

publiziert: Sonntag, 28. Sep 2003 / 12:17 Uhr

München - Der inzwischen wieder freigelassene erste Tatverdächtige im Mordfall der schwedischen Aussenministerin Anna Lindh will einem Pressebericht zufolge von in- und ausländischen Medien Schadenersatz fordern.

Die Aufnahmen machten ihn zum Hauptverdächtigen.
Die Aufnahmen machten ihn zum Hauptverdächtigen.
Vor allem schwedische Medien haben einen nie wieder gutzumachenden Schaden verursacht, sagte sein Anwalt Gunnar Falk gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus. Mein Mandant ist seelisch am Ende.

Von den schwedischen Behörden will Falk laut Focus Haftentschädigung fordern. Nach Einschätzung des schwedischen Medienrechtlers Hans-Gunnar Axberger könnte der 35-Jährige allein für die mehrtägige Untersuchungshaft rund 100 000 Euro erhalten. Wenn er es geschickt anstellt, kann er von den Medien einiges mehr bekommen, sagte der Jurist.

Der als erster Tatverdächtiger festgenommene Schwede war vor wenigen Tagen mangels Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Zuvor hatten zahlreiche Medien ausführlich und mit voller Namensnennung über sein Leben - bis hin zu den intimsten Details - berichtet.

Inzwischen steht ein 24-Jähriger unter Tatverdacht. Er wurde am Mittwoch festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Lindh war am 10. September in einem Stockholmer Kaufhaus niedergestochen worden und am Tag darauf ihren schweren Verletzungen erlegen.

(rr/sda)

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