Die Tücken des Kunstschnees

Gerangel auf der Skipiste führte zu mehr Zusammenstössen

publiziert: Mittwoch, 6. Jan 2016 / 18:12 Uhr
Die Kollisionsunfälle auf Skipisten haben zugenommen.
Die Kollisionsunfälle auf Skipisten haben zugenommen.

Bern - Die prekären Schneeverhältnisse über die Feiertage führten dazu, dass mehr Schneesportler zusammenstiessen. Bereits in den letzten Jahren hatte die Anzahl an Kollisionen als Unfallursache leicht zugenommen. Auch der Kunstschnee fordert die Skifahrer.

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«Wir verzeichneten über die Feiertage eine höhere Anzahl an Kollisionsunfällen als im Vorjahr», sagt Christoph Sommer vom Kantonsspital Graubünden auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sommer ist Chefarzt der Unfallchirurgie.

Laut Sommer mussten 14 Prozent der Verletzten von Heiligabend bis zum 3. Januar wegen der Folgen von Zusammenstössen behandelt werden. «Im Vorjahr gaben nur 5 Prozent der Verletzen eine Kollision als Unfallursache an.»

Zu wenig Ausweichmöglichkeiten

Grund für die Zunahme dieser Unfälle dürfte vor allem der Mangel an Ausweichmöglichkeiten auf der Piste gewesen sein. Wegen des schönen Wetters zog es über Weihnachten und Neujahr viele Wintersportfans in die Skigebiete.

Dort herrschte allerdings teilweise Platzmangel: Wegen des fehlenden Schnees und des warmen Wetters konnten je nach Lage des Skigebiets nicht alle Pisten präpariert werden. Teilweise wurde gar nur eine weisse Schneise aus Kunstschnee durch den grün-braunen Hang gezogen. Dadurch kamen sich die Sportler öfter in die Quere und konnten oft nicht rechtzeitig ausweichen.

«Tiefes Niveau»

Bereits in den letzten zwanzig Jahren haben die Kollisionsunfälle zugenommen. Gemäss einem Bericht der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) war während der Saison 1993/94 bei fast 4 Prozent der Wintersportunfälle von Skifahrern eine Kollision der Unfallgrund (Snowboarder rund 2 Prozent).

Bis zur Saison 2013/14 ist der Anteil auf rund 7 Prozent gestiegen (bei den Snowboardern waren es etwa 4 Prozent). Dabei handle es sich nach wie vor um ein «tiefes Niveau», wie bfu-Sprecher Daniel Menna auf Anfrage der sda sagte.

Fatalere Folgen auf Kunstschnee

Auf die fehlenden Ausweichmöglichkeiten als Unfallgefahr weist auch Samuli Aegerter vom Unfallversicherer Suva hin. Zudem erweist sich laut dem Kampagnenleiter Schneesport der Kunstschnee als besondere Herausforderung: «Bei Kunstschneepisten entstehen im Gegensatz zu Pisten mit Naturschnee viel eher Unebenheiten.»

Tatsächlich führt der künstlich hergestellte Schnee zu einem anderen Untergrund als Naturschnee. Gemäss einer Studie des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF aus dem Jahr 2002 liegt in der Regel auf Kunstschneepisten 70 Zentimeter mehr Schnee.

Zudem ist die Schneedichte rund ein Drittel höher, und die Masse ist etwa doppelt so gross. Weil der Kunstschnee ferner weniger Luft enthält als Naturschnee, sind Kunstschneepisten in der Regel härter. Kommt es auf diesen tatsächlich zu einem Sturz, kann die harte Landung fatalere Folgen haben.

(bg/sda)

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