Sotschi

Kammerer und seine letzte grosse Aufgabe

publiziert: Freitag, 7. Feb 2014 / 15:46 Uhr
Die Ära Kammerer begann vor zehn Jahre mit einem Paukenschlag.(Archivbild)
Die Ära Kammerer begann vor zehn Jahre mit einem Paukenschlag.(Archivbild)

Mit René Kammerer als Trainer stiess das Schweizer Eishockey-Nationalteam der Frauen in den letzten zehn Jahren quasi aus dem Nichts in die erweiterte Weltspitze vor. In Sotschi möchte der Ostschweizer ein letztes Mal als Frauentrainer für Furore sorgen.

Seit 2004 trainiert Kammerer die Schweizerinnen. Und dies tut er äusserst erfolgreich. Die Olympischen Spiele in Sotschi sind für den Produktionsleiter die letzten; nach dieser Saison wird Kammerer, der wie alle seine Staff-Mitglieder als reiner Amateur tätig ist, den Trainerjob primär aus beruflichen Gründen aufgeben. Davor aber möchte er sein Team noch einmal zum Erfolg führen - am besten wie vor zwei Jahren, als die Schweizerinnen im amerikanischen Burlington WM-Bronze gewannen.

Die Ära Kammerer begann vor zehn Jahre mit einem Paukenschlag. In Peking qualifizierten sich die Schweizerinnen überraschend für die Olympischen Spiele 2006 - und zwar auf äusserst dramatische Weise. Gegen China musste die Schweiz gewinnen. Nach zwei Dritteln stand es 0:0. In den letzten 20 Minuten gingen die Chinesinnen zweimal in Führung, ehe der Schweiz sechs Sekunden vor dem Ende der Siegtreffer gelang. Davor hatten die Asiatinnen bereits gejubelt, nachdem die Zeitnehmer die Matchuhr bei einem Unterbruch irrtümlicherweise hatten herunterlaufen lassen.

«Wollen um Medaillen spielen»

An das Turnier in China hat Kammerer beste Erinnerungen, wie selbstverständlich auch an den Medaillengewinn in Burlington, den «Höhepunkt» seiner Zeit als Trainer. In Sotschi nimmt die Schweiz zum dritten Mal in Folge an Olympia teil. «2006 haben wir mal gesehen, was Olympia ist», erinnert sich Kammerer. 2010 steigerten sich die Schweizerinnen von Platz 7 auf 5. Und nun, vier weitere Jahr später? «Wir wollen um die Medaillen spielen», sagt Kammerer klar.

Der Einzug in die Top vier wird keine leichte Aufgabe. Hinter den praktisch für Gold und Silber gesetzten Kanadierinnen und Amerikanerinnen liegen die Teams nahe beisammen. Von Bronze bis zum 8. und letzten Rang ist praktisch alles möglich. Die Ausgangslage ist heikel. Denn der Letztklassierte des Olympia-Turniers muss im kommenden Herbst gegen das beste Team der B-WM um die Zugehörigkeit in der A-Gruppe spielen, weil 2014 keine A-WM stattfindet.

Kammerer, der von allen acht Teilnehmer-Nationen des Frauenturniers am meisten Erfahrung als Nationaltrainer hat, ist von den Qualitäten seines Teams überzeugt: «Wir sind schnell in den Füssen und schnell im Kopf. Im Vergleich zum letzten Olympia-Turnier sind wir physisch, technisch und auch taktisch noch einmal deutlich besser geworden.» Besser geworden sind aber auch die Schweizer Gegnerinnen. «Alle haben sehr viele Fortschritte gemacht in den letzten Jahren, das Niveau ist unglaublich gestiegen», so Kammerer. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schweizerinnen im Gegensatz zur Konkurrenz reine Amateurinnen sind.

Auftakt gegen Kanada

In der Schweiz fristet Frauen-Eishockey ein Schattendasein. Trotz der bescheidenen Mittel und dank dem Gewinn der Bronzemedaille vor zwei Jahren stiessen die Schweizerinnen in der Weltrangliste unter die besten 4 vor. Dies hat zur Folge, dass die Schweizerinnen in Sotschi in der stärkeren Gruppe mit Kanada, den USA und Finnland spielen. Es drohen lauter Niederlagen. Insbesondere gegen die beiden überlegenen nordamerikanischen Teams ist die Schweiz in der Regel chancenlos. Den Einzug in die Viertelfinals haben die Schweizerinnen aber dennoch bereits auf sicher.

«Der Modus ist kein Nachteil für uns», so Kammerer einen Tag vor dem Startspiel heute (Samstag) gegen Kanada, den Olympiasieger von 2010. «Wir werden vor dem Viertelfinal drei Spiele auf sehr hohem Niveau gehabt haben.» Entscheidend sei, dass die Equipe dann für den Viertelfinal mental bereit sei. Gewiss wird Erfolgstrainer Kammerer auch bei seinem letzten grossen Auftritt die richtigen Worte finden.

(ig/Si)

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