Ole Einar Björndalen kämpft um drittes Olympia-Gold?

Jean-Marc Chabloz (64.) hatte die Qualifikation um 12,8 Sekunden verpasst, Matthias Simmen (67.) um 27,0 Sekunden. "Ich wollte zuviel", stellte Chabloz am Mittwoch ernüchtert fest, nachdem er mit lediglich einen Fehlschuss gute Figur gemacht hatte, im Laufen aber ein Defizit aufwies. Simmen schoss schlechter (drei Fehler), machte seine Probleme aber an einem anderen Ort aus: "Den ganzen Winter lang bin ich der Qualifikation hinterher gerannt. Jetzt habe ich keine Form mehr und merke dies deutlich."

In seiner Prognose gibt sich der Teamchef Rafael Hug nach den Erfahrungen der letzten beiden Rennen, als seine Athleten die Vorgaben nicht erfüllten, betont vorsichtig: "Bei Zwahlen liegt noch einiges drin. Es hängt viel davon ab, ob er wieder gut schiesst. Anderseits warne ich aber auch vor zu grossen Erwartungen." Der Zürcher nimmt es mit Gleichmut hin, dass seine Biathleten als 'Olympia-Touristen' bezeichnet werden. Er verweist darauf, dass sich seine Mannschaft im Aufbau befindet und deshalb in Zukunft stärker wird.

Am Donnerstag hat auf den Olympia-Loipen von Soldier Hollow Daniel Niederberger sein erstes Training bestritten. Der 28-jährige Innerschweizer war im Trainingslager in Sun Valley erkrankt und hatte zum damaligen Zeitpunkt nicht von seinen Teamkollegen getrennt werden können. Zu Beginn der Winterspiele wurde er gleich im Olympischen Dorf einquartiert. Somit hat er wahrscheinlich mehr vom olympischen Treiben mitgekriegt als seine Kollegen, denn ausser ein paar Flaggen entlang der Strassen in der Umgebung von Soldier Hollow deutet wenig auf einen internationalen Grossanlass hin. Niederberger wird lediglich in der Staffel am Mittwoch eingesetzt.

"Ich weiss nicht, ob jemals ein Biathlet bei Olympia drei Goldmedaillen gewonnen hat." Ole Einar Björndalen machte nach seinem zweiten Gold im Sprint auf Unwissen. Der Norweger, der innerhalb seiner Sportart eher als Langläufer denn als Biathlet eingestuft wird, könnte Geschichte schreiben, denn ein Triple ist vor ihm noch niemandem gelungen. Björndalen warnte aber nicht zu Unrecht davor, dass alleine schon ein einziger Fehlschuss die Einbusse seines Vorsprunges bedeutet. Sven Fischer (De) und der Überraschungsmann Wolfgang Perner (Ö) werden die ersten Verfolger des Norwegers sein. Mit Ricco Gross (De), Wolfgang Rottmann (Ö), Pawel Rowstowstew, Wiktor Maigurow (beide Russ), Frode Andresen (No) und Raphaël Poirée (Fr) ist die Gruppe der weiteren Verfolger sehr prominent besetzt, doch ist ihr Rückstand von 53 bis 60 Sekunden doch schon beträchtlich.

(sk/sda)