Bosnischer Serbe Galic erhält lebenslänglich

Das in erster Instanz gefällte Urteil von 20 Jahren Gefängnis wiesen die Richter als zu milde zurück. Laut dem Vorsitzenden Richter Fausto Pocar unterschätzte das Urteil vom Dezember 2003 «die Schwere von Galics Verhalten». Er verurteilte den heute 63-Jährigen «wegen Terrors gegen die Zivilbevölkerung».

Galic war Befehlshaber des bosnisch-serbischen Korps, das Sarajevo belagerte. Während der 44 Monate andauernden Einkesselung der Stadt von April 1992 bis Dezember 1995 wurden 11 700 Menschen getötet.

Nach den Worten der Anklage durchlebten die Bewohner eine «Hölle wie im Mittelalter». Galic selbst hatte gegen das erste Urteil Berufung eingelegt. Es ist das erste Mal, dass die Berufungskammer nun die Höchststrafe verhängt. Bisher hatte sie lebenslängliche Haftstrafen stets abgemildert.

(smw/sda)