Erdogan: «Palästina ein Freilichtgefängnis»

publiziert: Samstag, 31. Jan 2009 / 13:44 Uhr

Washington/Istanbul - Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die von Israel kontrollierten Palästinensergebiete als Freilichtgefängnis bezeichnet. In einem Interview mit der «Washington Post» stellte er zugleich die politische Isolierung der Hamas in Frage.

Für Hamas-Anerkennung: Recep Tayyip Erdogan.
Für Hamas-Anerkennung: Recep Tayyip Erdogan.
6 Meldungen im Zusammenhang
«Hamas ist als politische Partei bei den Wahlen (2006) angetreten. Hätte die ganze Welt ihnen die Chance gegeben ein politischer Akteur zu werden, wären sie nach dem Wahlsieg vielleicht nicht in diese Situation gekommen. Die Welt hat den politischen Willen des palästinensischen Volkes nicht respektiert», sagte Erdogan.

Fast alle westliche Regierungen unterhalten keine offiziellen Kontakte zur Hamas, weil diese eine formale Anerkennung Israels verweigert hat.

WEF wütend verlassen

«Palästina ist heute ein Freilichtgefängnis. Die Hamas konnte diese Situation nicht ändern, so sehr sie es versucht hat. Stellen Sie sich vor, Sie verhaften den Parlamentspräsidenten eines Landes und auch einige Minister und Parlamentsabgeordnete. Und dann wird erwartet, dass sie sich fügen», sagte Erdogan im publizierten Interview.

Das Interview wurde offensichtlich vor dem Eklat auf dem WEF wegen der Militärschläge im Gazastreifen geführt. Erdogan hatte am Donnerstagabend im Streit um den israelischen Militäreinsatz und im Ärger über die Moderation einer Gesprächsrunde Davos wütend verlassen.

(ht/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 4 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Nur eine Drohung? Die Luftwaffe bombardierte ein leer stehendes Gebäude.
Jerusalem - Nach dem neuerlichen ... mehr lesen 1
Jerusalem - Nach erneutem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel den ... mehr lesen 3
Insgesamt seien wieder vier Kassam-Raketen abgefeuert worden.
Erdogan sagte, Peres habe ihn noch in der Nacht angerufen und sein Bedauern geäussert.
Davos/Jerusalem - Der israelische Präsident Schimon Peres hat sich beim türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip nicht für den Eklat beim WEF in Davos entschuldigt. Ein Sprecher von ... mehr lesen
Davos - Nach dem Eklat am WEF hat ... mehr lesen 7
Der enttäuschte Recep Tayyip Erdogan verlässt den Saal.
Da nennt ein Esel den andern Langohr !
Zwei Staaten zwei ausserst ähnliche Probleme ! Beide unterdrücken, beide führen Krieg gegen die Unterdrückten und beide werfen dem andern Grausamkeit vor. Die Problematik in beiden Fällen liegt doch darin, dass die Bush-Regierung zu beiden Staaten hohe strategische Interessen bekundete! Der Grund war sein Steckenpferd, die sogenannten Terrorstaaten in die Knie zu zwingen !
Zur Aussage von Erdogan zu Palästina kann ich aber nur sagen, leider Volltreffer !! Er hätte noch ausführlicher werden können, Potential dazu gäbe es genug !
Einverstanden
Voellig einverstanden. Dieser Herr, der eigentlich das Ziel verfolgt die Trennung von Kirche und Staat in der Tuerkei aufzuheben und den eigenen Hinterhof nicht sauber haelt, sollte besser die Klappe nicht aufreissen.
Hamas und PKK
Man kann nicht die PKK verbieten und die Hamas über den grünen Klee loben.

Ich war drei Monate in der Türkei. Unter anderem auch im Kurdengebiet.
ich bleibe dabei!
Erdogan als Regierungschef der Türkei sollte sich zur Palästina-Frage nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen!
Zumindest nicht, solange die Türkei ihre Probleme mit den Kurden verneint ...

Ich verweise hier noch einmal auf den - ach so subjektiven und die Geschichte verzerrenden(!??) - Film von "Arte" vom Juni 2003, da sich in diesem Zusammenhang in der Türkei seither nicht viel bewegt hat. Und sich auch nichts mehr bewegen wird, solange nicht klar ist, wie es im Irak nach dem Abzug der Amerikaner weitergehen wird ...
http://www.youtube.com/watch?v=_CCqtYtH7AE

Uebrigens, da die grosse Mehrheit meiner Mitarbeiter Türken und Kurden - aus der gesamten Türkei - mit unterschiedlichsten Sichtweisen sind, habe ich zumindest etwas Ahnung von der Situation ...
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Bundespräsident Schneider-Ammann traf in Davos den französischen Premierminister Manuel Valls, EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und EU-Forschungskommissar Carlos Moedas.
Bundespräsident Schneider-Ammann traf in Davos den französischen ...
Keine Zugeständnisse aus Brüssel  Bern - Der Bundesrat hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) für eine Charme-Offensive bei den EU-Ländern genutzt. Mehr konnte er in Davos gar nicht tun. So lange die Probleme mit Grossbritannien nicht gelöst sind, wird Brüssel der Schweiz keine Zugeständnisse machen. mehr lesen 
WEF 2016  Zürich - Rund 250 Menschen haben am Samstagnachmittag in der Stadt Zug gegen das ... mehr lesen  
Die Polizei ging aktiv gegen die Demonstranten vor. (Symbolbild)
WEF 2016 verlief ruhig  Davos GR - Die Bündner Behörden ziehen ein positives Fazit des 46. Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums (WEF). Sämtliche ergriffenen Massnahmen hätten sich bewährt. «Es kam zu keinen sicherheitsrelevanten Zwischenfällen.» mehr lesen  
WEF 2016  Davos GR - Das 46. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR gehört der Geschichte an. Gründer Klaus Schwab hat sich zum Abschluss bei allen Teilnehmenden, den Organisatoren und Sicherheitskräften bedankt. Den Schlusspunkt setzte die Cellistin und Komponistin Zoë Keating. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 8°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Basel 8°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
St. Gallen 7°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Bern 3°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Luzern 7°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Genf 5°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Lugano 10°C 18°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen bedeckt, wenig Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten