Fast 200 Häftlinge in Ost-Kongo geflohen

Die 192 Häftlinge in der Stadt Bukavu, darunter 51 Armeeangehörige, hätten die Wächter an Bäume gebunden, hiess es nach Gefängnisangaben. Dann hätten sie sich die Waffen der Wärter genommen und seien entkommen, sagte Gefängnisdirektor Théophile Bahizire am Montag. 18 Gefangene seien aufgegriffen worden, der Rest befinde sich weiter auf der Flucht.

Die Häftlinge seien zum Zeitpunkt der Flucht von nur vier Männern bewacht worden, sonst seien 14 Wächter für das Gefängnis eingeteilt, berichtete der von der UNO betriebene Radiosender Okapi. Im Gefängnis von Bukavu seien vor der Flucht 338 Insassen gewesen, obwohl es nur für 200 ausgelegt sei.

Weitgehende Anarchie

Im Osten des Kongos herrscht auch drei Jahre nach dem offiziellen Ende des blutigen Bürgerkriegs in dem Land weitgehend Anarchie. Die UNO-Friedenstruppe MONUC versucht, zusammen mit der kongolesischen Armee für Stabilität zu sorgen.

Eine EU-Friedenstruppe soll die für den 30. Juli angesetzten Wahlen schützen. Sie wird indes nur in der als relativ sicher geltenden Hauptstadt Kinshasa im Westen des Landes eingesetzt.

(ht/sda)