Diskriminierung von Einwanderern

Gewalt gegen äthiopischstämmigen Soldaten in Israel

publiziert: Montag, 15. Jun 2015 / 06:55 Uhr
Das gewaltsame Vorgehen der israelischen Polizei gegen einen äthiopischstämmigen Soldaten hat keine Konsequenzen.
Das gewaltsame Vorgehen der israelischen Polizei gegen einen äthiopischstämmigen Soldaten hat keine Konsequenzen.

Jerusalem - Das gewaltsame Vorgehen der israelischen Polizei gegen einen äthiopischstämmigen Soldaten hat keine strafrechtlichen Konsequenzen. Der Einsatz hatte heftige Proteste gegen die Diskriminierung von Einwanderern aus Äthiopien ausgelöst.

2 Meldungen im Zusammenhang
Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein stelle das Strafverfahren ein und überlasse den Fall der Polizei für ein Disziplinarverfahren, teilte das Justizministerium am Sonntag mit. Die frühere Abgeordnete Pnina-Tamano Schata, die sich an den Protesten beteiligt hatte, kritisierte Weinsteins Entscheidung als «skandalös».

«Wir haben keine andere Wahl, als weiter für unsere Rechte zu kämpfen», schrieb Schata auf ihrer Facebook-Seite. Ende April war ein Video verbreitet worden, das zeigt, wie der äthiopischstämmige Soldat Damas Pakada nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung von zwei Polizisten geschlagen wird. Pakada wehrt sich, wird aber schliesslich überwältigt und ihm werden Handschellen angelegt.

Weinstein erklärte, eine umfassende Analyse des Videos habe ergeben, dass Pakada zuerst gewalttätig geworden sei, als er einen Polizisten gestossen habe. Der Beamte habe «Gewalt angewendet, um den Soldaten von dem Ort fernzuhalten». Pakadas Festnahme sei «einwandfrei» verlaufen.

Weinstein teilte weiter mit, dass er auch die Ermittlungen gegen Pakada wegen Angriffs auf den Polizisten eingestellt habe. Der Beamte war kurz nach dem Vorfall entlassen worden.

«Typische Diskriminierung»

Das Video hatte eine Reihe von Demonstrationen in Israel ausgelöst, von denen einige in Gewalt ausarteten. Die Demonstranten werteten Pakadas Behandlung als typische Diskriminierung eines äthiopischstämmigen Israelis. Staatschef Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu räumten in der Folge Fehler im Umgang mit äthiopischstämmigen Juden ein und gelobten Besserung. Um dies zu unterstreichen, empfing Netanjahu Pakada.

In Israel leben mehr als 135'000 Juden äthiopischer Herkunft, die vor allem in zwei Einwanderungswellen 1984 und 1991 ins Land kamen. Bis heute sind die meisten von ihnen nicht in die israelische Gesellschaft integriert. Sie beklagen Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe und eine Behandlung als «Bürger zweiter Klasse».

(nir/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tel Aviv - In Israel ist es bei einer Demonstration äthiopischstämmiger Juden erneut ... mehr lesen
In Israel leben mehr als 135'000 Juden äthiopischer Herkunft, die vor allem in zwei Einwanderungswellen 1984 und 1991 ins Land kamen. (Symbolbild)
Tel Aviv - In Israel ist es bei einer Demonstration äthiopisch-stämmiger Juden gegen Rassismus und Polizeigewalt erneut zu schweren Zusammenstössen gekommen: Am Sonntagabend ... mehr lesen 2
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. Januar bis 20. August 2023 im Schweizerischen Kameramuseum Vevey  Nach mehrjähriger Arbeit wurde die fotografische Sammlung von Rodolphe Archibald Reiss von der Informationsressourcen- und Archivabteilung der UNIL (Université de Lausanne, UNIRIS) vollständig inventarisiert und digitalisiert. Es ist jetzt in das digitale Sammlungsportal der UNIL integriert und bietet freien Zugang zu einem einzigartigen Erbe. mehr lesen  
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine Kfz zugelassen werden können oder Kliniken neue Patienten abweisen ... mehr lesen
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Watering‑Hole‑Angriffe im Nahen Osten.
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 4°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 6°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 3°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Bern 3°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig bedeckt, wenig Regen wechselnd bewölkt
Luzern 5°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Genf 6°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen bedeckt, wenig Regen
Lugano 8°C 13°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten