Kurz vor der Wahl: Vollmer kritisiert eigene Partei

publiziert: Samstag, 20. Okt 2007 / 12:12 Uhr / aktualisiert: Samstag, 20. Okt 2007 / 13:28 Uhr

Bern - Der zurücktretende Berner SP-Nationalrat Peter Vollmer kritisiert am Tag vor den eidgenössischen Wahlen seine eigene Partei. Sie habe sich zu sehr auf die Auseinandersetzung mit Christoph Blocher eingelassen, findet er.

Peter Vollmer: Auch die SP sei gezwungen Symbolpolitik zu betreiben.
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Zum Beispiel habe die SP im Nationalrat zusammen mit der SVP die Sonderdebatte zum Fall Blocher-Roschacher erzwungen, sagte Peter Vollmer in einem Interview mit der Zeitung «Der Bund». Auf die Frage, ob dies ohne seine Stimme geschehen sei, sagte er: «Ärgerlicherweise habe ich da falsch gestimmt».

Die SP habe die Tendenz, sich zu wenig abzugrenzen, führte Vollmer aus. Etwa die Krankenkassen-Initiative habe man in der SP nicht ideal gefunden. Trotzdem sei die Partei aufgesprungen. Umgekehrt werde die SP trotz eigener Themen öffentlich als Partei wahrgenommen, die «schlagwortartig» arbeite.

Vollmer ist seit 1989 Nationalrat. Über seinen Abgang aus der Politik sei er fast erleichtert, sagte er.

Vollmer: Nicht der einzige Kritiker

Vollmer ist nicht der einzige SP-Parlamentarier, der seine eigene Partei kritisiert. Der Tessiner Franco Cavalli stellte bei seinem Rücktritt im vergangenen April seinen Parteikollegen ein schlechtes Zeugnis aus. Die SP sei eine faule Funktionärspartei geworden, sagte er damals.

Erst vor gut einer Woche stellte der ehemalige SP-Fraktionschef und jetzige Ständeratskandidat Cavalli in einem Interview mit der Tessiner Wochenzeitung «Area» fest, Parteivertreter in kantonalen Regierungen und Parlamenten sabotierten oft die von der nationalen Parteispitze propagierte Politik.

Intern müsse Klartext gesprochen werden, forderte Cavalli. Die Genossen müssten sich auf allen Ebenen an das halten, was die Parteispitze vorgebe. Der renommierte Krebsspezialist machte im übrigen keinen Hehl daraus, dass ihn das Amt des SP-Präsidenten reizen würde.

(dl/sda)

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